Symonds: Felipe Massa war wichtig für Williams-Aufschwung
Williams-Technikchef Pat Symonds erklärt, wieso die Verpflichtung von Felipe Massa gut für das Team war, und fragt sich, wieso er nach der Saison überhaupt aufhört
(Motorsport-Total.com) - Das war's. Die Formel-1-Karriere von Felipe Massa ist nach 249 Rennen mit einem neunten Platz in Abu Dhabi zu Ende gegangen. Der Brasilianer verabschiedet sich damit nach insgesamt 15 Jahren aus der Königsklasse, in denen vor allem seine erfolgreiche Ferrari-Zeit und sein Vizetitel 2008 in Erinnerung bleiben werden.
Nach seinem Aus bei der Scuderia fand er bei Williams ein neues Zuhause, für die er drei Jahre unterwegs war. Doch Massa habe seine Karriere in Grove nicht einfach ausklingen lassen, stattdessen habe er dem Team eine Menge gebracht, wie Technikchef Pat Symonds betont: "Er hat dem Team einen tollen Geist eingehaucht. Er ist gut gefahren und hat viele Punkte geholt", unterstreicht der Brite. "Er ist ein toller Kerl, und es ist wirklich schade, dass er geht."
Wie wichtig Massa dem Team war, hat man beim Abschied in Abu Dhabi gesehen. Am Samstag vor dem Rennen wurde eine Goodbye-Feier veranstaltet, bei der man Massas Erfolge noch einmal gewürdigt hat und ihm zu diesem Anlass auch seinen Williams-Boliden vom Brasilien-Grand-Prix geschenkt hat.
Fotostrecke: Top 10: Felipe Massas beste Rennen
Grand Prix von Europa 2002 - P6: Nach den guten Erfahrungen mit Räikkönen holte Sauber zur Saison 2002 Felipe Massa als neues "Wunderkind". Der Brasilianer war schnell, machte aber viele Fehler und verlor sein Cockpit am Jahresende. Dennoch: Auf dem Nürburgring 2002 ließ er seinem hoch eingeschätzten Teamkollegen Heidfeld keine Chance. Fotostrecke
Bevor Massa vor drei Jahren zu Williams kam, war das Team nahezu am Boden. Gerade einmal zwei Punkteankünfte konnte der Rennstall 2013 einfahren und sich lediglich vor den punktelosen Caterham und Marussia platzieren. Doch mit dem neuen Sponsor Martini und Massa ging es plötzlich bergauf. Das hatte natürlich auch etwas mit dem starken Mercedes-Turbo zu tun, doch Symonds ärgert es, wenn der Erfolg darauf zurückgeführt wird.
"Ich weiß nicht, warum man es immer auf Mercedes reduziert, denn 2014 haben wir McLaren und Force India geschlagen", betont er, dass man auch besser war als die Konkurrenz mit den gleichen Motoren. Williams wurde in dem Jahr vor Ferrari Dritter der WM-Wertung und konnte viele Podestplatzierungen erreichen.
Dass man für das Projekt Massa gewinnen konnte, sei damals ein guter Schachzug gewesen, meint Symonds: "2014 hat er dem Team Prestige gebracht, und das war ziemlich wichtig", so der Brite. "Als Teil der Umstrukturierung war es auch wichtig zu zeigen, dass wir einen Topfahrer verpflichten, ihn gut bezahlen und unsere Arbeit machen."
Seitdem hält Williams den Anschluss an die Spitzenplätze - auch mithilfe von Massa, der mit seiner Art nicht nur im eigenen Team beliebt war, wie man auch an den Szenen in Brasilien sehen konnte. Massa selbst ist glücklich über die Entscheidung, seine Karriere nun beendet zu haben, doch Symonds sieht keinen Grund dazu: "Wenn man sieht, wie er heute gegen Valtteri (Bottas; Anm. d. Red.) und Alonso gefahren ist, dann fragt man sich, warum er aufhört."