• 18. Oktober 2016 · 23:01 Uhr

Nico Rosberg: Woran sein Uni-Studium scheiterte

Der Mercedes-Pilot verrät, dass er beinahe am Imperial College in London statt an der WM-Spitze gelandet wäre - und was er besser kann als in den vergangenen Jahren

(Motorsport-Total.com) - In den kommenden Wochen kann sich Nico Rosberg seinen großen Traum erfüllen und sich selbst zum ersten Mal zum Formel-1-Weltmeister krönen. 33 Punkte beträgt sein Vorsprung auf Teamkollege Lewis Hamilton bei noch vier ausstehenden Rennen. Schon ein Sieg beim Großen Preis der USA am Wochenende in Austin/Texas würde den Deutschen dem Titel ein großes Stück näher bringen. Es wäre der Höhepunkt einer beeindruckenden Formel-1-Laufbahn, die seit seinem Einstieg 2006 bei Williams nun schon zehn Jahre andauert (zur Karriere-Statistik von Nico Rosberg).

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Nico Rosberg hat gute Chancen auf die WM - auch wenn er daran nicht denken will Zoom Download

Dabei wäre es fast nie so weit gekommen, hätte der Sohn von Ex-Champion Keke Rosberg im Jahr 2002 eine andere Entscheidung getroffen. Damals stand er sprichwörtlich vor einer Weggabelung - eine Richtung sollte ihn in die Königsklasse des Motorsports führen, die andere auf die Elite-Universität "Imperial College" in London. Der begabte junge Mann, der fließend fünf Sprachen spricht, hatte einen Studienplatz im Fach Luftfahrttechnik bereits sicher. Erst, als ihm nach dem Gewinn der Formel BMW Meisterschaft im Jahr 2002 das BMW-Williams-Team einen Formel-1-Test anbot, entschloss er sich für den Weg als Profi-Rennfahrer.

Eine Entscheidung, die dem damals 17-Jährigen aber nicht leicht fiel, wie er im Interview mit 'ESPN' erklärt: "All meine Freunde sind nach der Schule auf die Universität gegangen, das war der nächste Schritt. Mein nächster Schritt war jedoch ganz ein anderer, ich bin in eine andere Richtung gegangen. Ich habe mich seltsam gefühlt und dachte, dass es auf der Universität cool sein würde, ich wollte dorthin", gibt der WM-Leader zu.

Nico Rosberg: "Ich war ein Träumer"

Eine Zeit lang hing er dem verpassten Studentenleben in London nach. "Ich dachte, ich könnte vielleicht das Rennfahren damit verbinden und beides machen. Aber das war niemals realistisch, ich war ein Träumer", weiß Rosberg heute. Inzwischen hat er seinen Weg nach (fast) ganz oben in der Formel 1 gemacht - seine Neugier und Wissbegierde hat er sich dabei erhalten und oft zunutze gemacht. "In der Formel 1 lernt man unheimlich viel! Man kommt als junger Kerl direkt in eines der besten Unternehmen der Welt und steigt an die Spitze auf. Du redest mit den Chefs, hast eine große Verantwortung und bist für die Motivation des ganzen Teams verantwortlich", schwärmt er.


Mercedes-Titelfeier in den Fabriken

Im Laufe der Jahre sei er mit den Aufgaben gewachsen, Rosberg selbst erkennt heute "riesige Unterschiede" zu seinem früheren Ich: "In Sachen Selbstvertrauen beispielsweise, oder wie man mit anderen zusammenwirkt. Es geht darum, die Kollegen zu pushen und dabei eine positive Ausstrahlung zu vermitteln - und wie man selbst mit Kritik umgeht. Das ist immens schwierig, weil jeder Mensch zu negativen Gedanken tendiert, wenn er kritisiert wird. Das in etwas Positives zu drehen ist die große Herausforderung - und darin bin ich jetzt sicher besser als früher", schätzt er seine eigene Entwicklung ein.

Rosbergs Motto: "Lebe im Moment"

Ob die für den Gewinn seines ersten WM-Titels ausreicht, will er selbst noch nicht vorhersagen: "Die Zeit wird es zeigen..." Doch seine Denke und seine Herangehensweise hätten ihm in dieser Saison viel geholfen. Erst in Japan hatte er erklärt, dass er von Rennen zu Rennen schaut und sich nicht vom WM-Stand ablenken lässt. Rosberg hat es sich zur Lebenseinstellung gemacht, im Hier und Jetzt zu leben.

"Es ist die beste Einstellung fürs Leben ganz generell. Damit es einem gut geht, muss man im Moment leben. Man sollte nicht über seine Hoffnungen, Wünsche oder vergangene Erfahrungen nachdenken - ich weiß, dass das schwierig ist", sagt der WM-Führende. Er gibt auch zu: "Ich mag es, über solche Dinge zu lesen. Darüber wie wir sind und wie wir denken", verrät er einen Einblick in seine Philosophie. Wenn er damit spätestens nach dem letzten Rennen am 27. November in Abu Dhabi den WM-Pokal in seinen Händen hält, hat er alles richtig gemacht...

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