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Flügelsalat und viel aerodynamischer Schnickschnack: Zum Malaysia-Grand-Prix in Sepang sind Mercedes und Ferrari mit neuen Teilen angereist, während Williams und McLaren an Innovationen aus Singapur festhalten. Honda spendiert ein Motorenupdate, ein Tankexperiment von Renault sorgt für ein Flammeninferno.
Mercedes arbeitet weiter mit Schnitten in Aerodynamikteilen. In Sepang geht es der Endplatte des Frontflügels an den Kragen. Das direkt auf dem unteren Grundelement montierte, vertikale Blech ist nun der Länge nach zweigeteilt. So wird über dem Flügel mehr und unter dem Flügel weniger Luftdruck aufgebaut.
Das unterstützt den Luftwirbel, der an der Außenseite der Endplatte entsteht. Weil stärkere Kräfte wirken, verstärkt Mercedes das Bauteil zusätzlich mit Metall. Möglicherweise fand der kurze Test im Training mit Blick auf Suzuka statt.
Ferrari findet nach dem Abgang des Technikchefs James Allison mit dreigeteilten Luftleitblechen unter der Vorderradaufhängung und einem sogenannten "Batwing" an der Unterseite des Chassis' zu alter Komplexität zurück. Die Konstruktion erinnert an die von Mercedes bekannte Innovation.
In Verbindung mit dem "T-Tray-Splitter" (Verlängerung des Unterbodens unter der Nase, die an einer vertikalen Strebe hinter der vorderen Aufhängung hängt) soll der Luftstrom seitlich am Chassis vorbeigeleitet und um das Auto herumgeführt werden. Die Turbulenzen der Vorderachse wirken sich so weniger stark auf das restliche Auto aus.
Williams feilt nach dem Entwicklungsstopp des FW38 noch an Details: Ein gezackter Abschnitt an der oberen, äußersten Partie des Frontflügels soll bewirken, dass der Luftstrom auf der Unterseite solange kanalisiert wird. Solange, bis er den Punkt erreicht, an dem er sich aerodynamisch möglichst vorteilhaft trennen darf.
Toro Rosso will in Anbetracht seines PS-Defizits durch Ferrari-Vorjahresantriebe den Luftwiderstand minimieren. Das Team möchte Teile, die trotzdem Abtrieb bieten. Ergebnis: Ein neuer Heckflügel mit flacher Mitte, der mehr Abtrieb an den äußeren Enden erzeugt. Schnitte in den Endplatten reduzieren dort den Luftwiderstand.
McLaren ist wieder mit den schon aus Singapur bekannten, neuen Frontflügeln und überarbeiteten Bremsschächten unterwegs. Auch an der Heckflügel-Endplatte nach Toro-Rosso-Vorbild wurde festgehalten. Innovativ ist nur der Gurney-Flap, der an der geschwungenen Außenseite des Frontflügels sitzt.
Wichtiger: Der neue Honda-Antriebsstrang, der im Freien Training bei Fernando Alonso getestet wurde. Für zwei Token wurde der Motorblock verstärkt und der Auspuff überarbeitet - mit dem Ziel, den V6-Hybriden zuverlässiger und fit für das Heimspiel in Suzuka zu machen.
Renault wollte bei Kevin Magnussens Auto ein für Mexikos Höhenluft optimiertes Benzinsystem testen. Weil der Druck im Tank zu groß war, drang über ein Entlüftungsventil nicht Luft, sondern Benzin über ein Loch auf der Airbox nach außen. Der feine Benzinstrahl, der an der Verkleidung herunterfloss, fing auf dem heißen Chassis Feuer.
Hintergrund: Die Formel-1-Tanks werden immer auch mit etwas Luft befüllt. Entsprechend muss auch die Entlüftung eingestellt werden.
(Motorsport-Total.com) - Obwohl sich die Saison 2016 dem Ende zuneigt und im Winter eine große Regelnovelle ansteht, haben die Formel-1-Teams für den Malaysia-Grand-Prix nochmals tief in die Teilekiste gegriffen. Für zahlreiche Beobachter eine Überraschung, denn Experten hatten einen Entwicklungsstopp spätestens nach dem Ende der Europasaison erwartet - die Rechnung aber ohne Mercedes und Ferrari gemacht, die ihren Boliden in Sepang den nächsten Feinschliff verpasst haben.
In unserer Fotostrecke zeigen wir den überarbeiteten Frontflügel der Silberpfeile, dessen Endplatte Einschnitte erhalten hat: So wird über dem Flügel mehr und unter dem Flügel weniger Luftdruck aufgebaut. Das unterstützt den Luftwirbel der an der Außenseite, der für den Anpressdruck verantwortlich ist. Weil stärkere Kräfte wirken, musste Mercedes das Bauteil mit Metall verstärken.
Ferrari findet nach dem Abgang des Technikchefs James Allison mit dreigeteilten Luftleitblechen unter der Vorderradaufhängung und einem sogenannten "Batwing" an der Unterseite des Chassis' zu alter Komplexität zurück, die für den SF16-H zunächst über den Haufen geworfen worden war. In Verbindung mit der Unterboden-Konstruktion soll der Luftstrom seitlich am Chassis vorbeigeleitet und um das Auto herumgeführt werden. Dass die Turbulenzen der Vorderachse sich so weniger stark auf das restliche Auto auswirken, hofft die Scuderia.