Button ohne Update: Honda will in Suzuka keine Motorenstrafe

Was Fernando Alonsos "GP2-Motor"-Funkspruch aus dem vergangenen Jahr noch alles bewirkt - Strafe in Sepang war von langer Hand angedacht

(Motorsport-Total.com) - Dass McLaren Fernando Alonso ausgerechnet beim Malaysia-Grand-Prix am Wochenende einen überarbeiteten Verbrennungsmotor testen lässt und eine Rückversetzung um zehn Positionen in der Startaufstellung in Kauf nimmt, ist kein Zufall. Das Team will mit dem Schachzug die sportlichen Negativfolgen minimieren und für das anstehende Honda-Heimspiel in Suzuka die bestmöglichen Voraussetzungen schaffen. Deshalb muss Teamkollege Jenson Button auf das Update verzichten.

Button muss auf den neuen Honda-V6 noch mindestens bis Austin warten

Auf die Frage, wann er mit den zwei Token schweren Neuerungen ausrücken darf, zuckt der Brite mit den Schultern: "Ich weiß es nicht", rätselt Button. Klar ist nur: Vor dem US-Grand-Prix in Austin wird es nichts mit dem neuen Auspuff und dem neuen Motorblock. "In Japan nehmen wir aus offensichtlichen Gründen wohl keine Strafe in Kauf. Das ist total verständlich." McLaren will in Japan glänzen, auch um die Verbindung zu Honda zu festigen - gerade nach dem Debakel 2015.

Eine sportliche Bruchlandung hatte Alonso vor einem Jahr mit einem Funkspruch, in dem er das Triebwerk als "GP2-Motor" diffamierte, garniert. "Meine Ansage hat wirklich von sich reden gemacht. Ich scheine ziemlich humorvoll geworden zu sein", scherzt der Spanier munter weiter, erkennt aber keinen Fauxpas: "Der Antrieb war im vergangenen Jahr noch nicht konkurrenzfähig. Das hat der Honda-Boss in Interviews selbst mehrmals gesagt. Ich habe nichts anderes getan."

Alonso erklärt, dass das Sepang-Experiment mit dem Motor vor diesem Hintergrund zu verstehen sei: "Wir wussten, dass die Strafen kommen würden. Wir wollen in Suzuka mit einem Plus an Sicherheit durch Zuverlässigkeit antreten", blickt er auf den Grand Prix in der kommenden Woche und liefert weitere Argumente: "Es gab schon am Saisonanfang eine Liste, bei welchen Rennen eine Strafe am günstigsten ist. Dieses stand darauf, weil sich die Bedingungen schnell ändern." Ein Tropengewitter und andere Unwägbarkeiten sollen das neue Dauerziel WM-Punkte möglich machen.