• 01. August 2016 · 12:35 Uhr

Daniil Kwjat in der Krise: Tage in der Formel 1 gezählt?

Auch bei den vier Juli-Rennen schafft Daniil Kwjat nicht den Aufschwung - Der Russe weiß, dass seine Formel-1-Zukunft nicht rosig ist, wenn es nicht bald besser wird

(Motorsport-Total.com) - Daniil Kwjat schaffte auch beim Grand Prix von Deutschland nicht den Umschwung. Nach dem schlechten Qualifying ging der Toro-Rosso-Pilot von Startplatz 18 ins Rennen und wurde 15. Um aus Sicht des Russen die positive Seite zu sehen, kam sein Teamkollege Carlos Sainz nur zwei Sekunden davor als 14. über die Ziellinie. Während Sainz auch im nächsten Jahr bei Toro Rosso gesetzt ist und von Experten eine große Zukunft bescheinigt bekommt, scheinen die Tage in der Formel 1 für Kwjat gezählt zu sein.

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Toro-Rosso-Pilot Daniil Kwjat braucht dringend wieder ein Erfolgserlebnis Zoom Download

Nach seiner Degradierung von Red Bull hat der Russe noch einmal die Chance, sich für die Zukunft zu empfehlen. Bisher sieht es nicht rosig aus. Im Qualifyingduell liegt er 2:6 gegen Sainz zurück. Seit Barcelona wurde Kwjat zweimal Zehnter, während Sainz im gleichen Zeitraum 26 Zähler sammelte. "Momentan sieht es sehr schlecht aus", seufzt Kwjat. "Wenn es so weitergeht, dann wird es am Ende nicht gut aussehen." Nur Ergebnisse und starke Vorstellungen können seine Formel-1-Zukunft sichern.

Bei Toro Rosso scharrt Pierre Gasly mit den Hufen. Der Red-Bull-Junior kämpft derzeit in der GP2-Serie um den Meistertitel und wäre der logische Kandidat für das Kwjat-Cockpit im nächsten Jahr. Red Bull hat vor der Sommerpause diesbezüglich nichts dezidiert anklingen lassen. Dass Kwjat bei einem anderen Team unterkommen könnte, ist eher unwahrscheinlich. Zu viele vielversprechende Fahrer sind erhältlich.

Erfolgserlebnis lässt auf sich warten

Kwjat braucht ein Erfolgserlebnis, denn dass er talentiert genug ist, hat er bereits bewiesen. "Sobald es einmal läuft, wird es in Ordnung sein", klammert er sich an diesem Strohhalm fest. "Es ist für mich momentan nicht die beste Zeit. Es ist nicht einfach, aber das soll keine Ausrede sein. Alle haben schwierige Zeiten. Wenn man gut ist, kann man sie überwinden. Ist man nicht gut genug, dann stirbt man."


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Letztendlich wird Helmut Marko entscheiden, ob Kwjat noch ein weiteres Jahr bei Toro Rosso fahren darf. Da das italienische Team für Nachwuchstalente gedacht ist und Kwjat schon seine Chancen hatte, weiß er, dass ein Verbleib schwierig sein wird. Die Frustration ist dem 22-Jährigen ins Gesicht geschrieben. In China feierte er noch als Dritter auf dem Podest, dann entwickelte sich seine Karriere schlagartig ins Negative. Kwjat nimmt sich auch kein Blatt mehr vor den Mund und äußert sich gegenüber Journalisten offen. Das F-Wort fällt dabei in englischen Interviews immer häufiger.

"Ich habe im Moment kein Gefühl für das Auto. Wenn das zurückkommt, sollte es besser laufen. Aber ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal überhaupt ein gutes Gefühl für ein Auto hatte Ich weiß nicht, was los ist", wirkt Kwjat desillusioniert. "Es scheint, dass mein Arbeitsfenster sehr schmal ist. Ich muss daran arbeiten, es zu vergrößern, aber das ist nicht einfach." Auch am Funk ist regelmäßig zu hören, dass Kwjat Schwierigkeiten im Auto hat und sich damit nicht verbunden fühlt.

In den vier Juli-Rennen kam er nicht auf einen grünen Zweig. Nun bietet die Sommerpause die Gelegenheit, über die Probleme nachzudenken. Kwjat kann sich auch mental sammeln und Ende August in Spa-Francorchamps mit frischem Mut angreifen. "Wenn ich das Gefühl für das Auto habe, dann gibt es nicht viele Fahrer, die mich schlagen können", ist er überzeugt. "Ich habe dieses Gefühl derzeit nicht, also bin ich momentan sehr einfach zu besiegen. So ist es derzeit."

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