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Formel-1-Experte Marc Surer findet die FIA-Haltung zu Doppel-Gelb zu lasch. Was man vor Hockenheim sonst noch wissen muss? Jetzt durchklicken!
Hockenheim trägt 2016 die 62. Auflage des Grand Prix von Deutschland im Rahmen der Formel-1-WM aus. 1950, 1955, 1960, 2007 und zuletzt 2015 fand kein Grand Prix von Deutschland statt.
Das Rennen wurde einmal auf der AVUS in Berlin ausgetragen (1959), 26 Mal auf dem Nürburgring (viermal auf dem Grand-Prix-Kurs, bis 1976 auf der legendären Nordschleife) und 34 Mal in Hockenheim.
In Hockenheim fuhr die Formel 1 bisher auf zwei Streckenvarianten. 1970 sowie zwischen 1977 bis 2001 wurde das Rennen auf dem Original-Hochgeschwindigkeits-Layout mit 6,8 Kilometern Länge und bis zu 16 Kurven ausgetragen. Die aktuelle Strecke mit 4,574 Kilometern Länge wird seit 2002 verwendet und von Hermann Tilke entworfen.
Mit 21 Siegen ist Ferrari das erfolgreichste Team in der Geschichte des Grand Prix von Deutschland. Elf davon gelangen der Scuderia in Hockenheim.
Mit Siegen 1995, 2002, 2004 und 2006 (allesamt in Hockenheim) ist Michael Schumacher der Fahrer mit den meisten Siegen beim Grand Prix on Deutschland. Schumacher hat fünf weitere Mal auf deutschem Boden gewonnen, beim Europa-Grand-Prix auf dem Nürburgring (1995, 2000, 2001, 2004 und 2006).
Erfolgreichster aktueller Fahrer beim Grand Prix von Deutschland ist Fernando Alonso. Alonso hat dreimal in Hockenheim gewonnen: 2005 auf Renault und 2010 und 2012 auf Ferrari.
Seit dem Umbau wurden zwei Drittel aller Hockenheim-Rennen von der Pole-Position gewonnen: Schumacher 2002 und 2004, Juan Pablo Montoya 2003, Lewis Hamilton 2008, Alonso 2012 und Nico Rosberg 2014. Von Platz zwei aus gab es zwei Siege: Schumacher 2006 und Alonso 2010.
Von weiter hinten ist nur Alonso im Jahr 2005 ein Sieg gelungen, genauer gesagt vom dritten Startplatz aus. Auf dem alten Layout siegte Rubens Barrichello im Jahr 2000 sogar von P18. Das war aber eine Ausnahme: In allen 24 anderen Rennen in Hockenheim kam der Sieger nie von weiter hinten als der dritten Reihe.
Daniel Ricciardo bestreitet in Hockenheim 2016 seinen 100. Grand Prix. Lewis Hamilton hat den gleichen Meilenstein auf der gleichen Strecke im Jahr 2012 erreicht.
Sechs Fahrer sind 2016 zum ersten Mal in Hockenheim am Start: die Rookies Pascal Wehrlein, Jolyon Palmer und Rio Haryanto sowie Carlos Sainz, Max Verstappen und Felipe Nasr. Alle sechs sind schon in anderen Rennserien gefahren. Sainz und Verstappen haben Rennen gewonnen, Nasr, Wehrlein und Palmer sind auf dem Podium gestanden.
Deutschland löst Ungarn als letztes Rennen vor der Sommerpause ab. In den vergangenen zehn Jahren hat der zu dem Zeitpunkt Führende der Konstrukteurs-WM neunmal den Titel geholt. Ausnahme: McLaren 2007. Bei den Fahrern nur sechsmal. Nicht geschafft: Hamilton 2007, Mark Webber 2010, Alonso 2012 und Rosberg 2014.
(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Experte Marc Surer findet, dass Nico Rosberg für seine Pole-Position-Zeit unter doppelt geschwenkt gelben Flaggen am vergangenen Wochenende in Ungarn eine Strafe verdient hätte. Vor allem stört sich der 82-malige Grand-Prix-Teilnehmer daran, dass die FIA in anderen Situationen extrem vorsichtig agiert, in so einem Fall dann aber beide Augen zudrückt.
"Die FIA", sagt er im Interview mit 'Sky.de', "ist seit Jules Bianchis Unfall sehr vorsichtig. Es wird viel häufiger die rote Flagge geschwenkt und es werden Safety-Car-Starts gemacht, obwohl es nicht nötig ist. Komischerweise sind sie aber genau bei dem Problem, welches Bianchi zum Verhängnis wurde, sehr großzügig."
"Bei doppelter gelber Flagge", findet Surer, "müsste die FIA viel konsequenter sein - unabhängig davon, ob es Rosberg war oder ein anderer Fahrer. Dann kann es nicht sein, dass man bei doppelt Gelb die Bestzeit fährt. Das geht vom Prinzip nicht." Eine Meinung, die sich übrigens mit jener von Formel-1-Stars wie Sebastian Vettel oder Daniel Ricciardo deckt.
Auch Lewis Hamilton hat sich nach der Bestzeit von Rosberg unter Doppel-Gelb eine Klarstellung der Regel gewünscht. "Hamilton selbst hat sein Tempo viel deutlicher zurückgefahren und fast angehalten. So erwarte ich das auch bei doppelter gelber Flagge", sagt Surer. "Die FIA hätte einen Präzedenzfall für mehr Sicherheit schaffen müssen."
"Mit der getroffenen Entscheidung liefert sie denen gute Argumente, die mit dem Fuß in solchen Situationen nicht vom Gas gehen. Das ist ein schlechtes Vorbild für jeden jüngeren Rennfahrer", findet der Schweizer. "Die fragen sich dann: 'Rosberg ist unter doppelt Gelb Pole-Position gefahren - warum darf ich das nicht?' Das kann an anderer Stelle schlimme Folgen haben."
Und weiter: "Es muss von der FIA eine klare Ansage geben, was man unter 'Geschwindigkeit signifikant verringern' versteht." Felipe Massa schlägt diesbezüglich zum Beispiel vor: Die FIA sollte einen Prozentsatz festlegen, um wie viel man in einer Gelb-Runde im betroffenen Sektor langsamer fahren muss als in der letzten schnellen Runde davor.