FIA-Rennleiter: Baku wird "Singapur in schnell"

Die Vorbereitungen für das Formel-1-Debüt 2016 in Aserbaidschan laufen nach Plan: FIA-Rennleiter Charlie Whiting zeigt sich nach Baku-Besuch begeistert

von Roman Wittemeier · 11.05.2016 08:52

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 startet am kommenden Wochenende ihre Europatournee 2016. Nach den Rennen in Barcelona und Monaco steht der übliche kurze Ausflug auf den nordamerikanischen Kontinent zum Grand Prix von Kanada auf dem Plan, anschließend geht es wieder zurück über den "großen Teich". Kurios: Das neue Rennen in Baku trägt im offiziellen Formel-1-Kalender 2016 den Namen "Grand Prix von Europa", dabei liegt Aserbaidschan auf dem asiatischen Kontinent.

Streckenbesichtigung zu Fuß: Charlie Whiting und Hermann Tilke in Baku

Der neue Formel-1-Grand-Prix am Kaspischen Meer soll viel Spektakel versprechen. So wünschen es sich die zahlungskräftigen örtlichen Organisatoren. Aserbaidschan hat Gas und gibt Gas - nach diesem Motto entwickelt man den Grand Prix in den Straßen der Hauptstadt. Unter Leitung des renommierten deutschen Streckenarchitekten Hermann Tilke entsteht derzeit ein sechs Kilometer langer Stadtkurs, der Geschwindigkeiten von bis zu 340 km/h zulassen soll.

Bei einem Besuch in Baku überzeugte sich zuletzt FIA-Rennleiter Charlie Whiting von den Fortschritten beim Bau der Strecke. "Die Qualität der Bauten wird überall deutlich sichtbar", lobt der Brite die Arbeit an der neuen Rennstrecke. "Es wird ein faszinierendes Rennen geben", ist Whiting überzeugt. Großartige Bilder versprechen sich die Verantwortlichen von einer Bergauf-Passage an den historischen Stadtmauern Bakus entlang. Der Bereich zwischen den Kurven 8 und 11 ist kurvig und nur 7,6 Meter breit.

Bereits vor vier Jahren abolvierte Red Bull einen Showrun in Aserbaidschan

"Das wird am interessantesten, aber auch die Sektion danach bis zur Kurve 15 wird gut. Vor allem die Anfahrt auf die 15. Kurve wird spektakulär", berichtet Whiting nach seiner Streckenbesichtigung. Ebenfalls positiv ins Auge gefallen ist die Passage an der Promenade entlang. "Da geht es von Kurve 16 bis Kurve 20 absolut mit Vollgas. Das wird schön anzuschauen sein", meint Whiting. "Wenn ich den Kurs mit einem anderen vergleichen müsste, dann wäre es Singapur - aber das Tempo wird viel höher sein."

Anfang Juni wird Whiting zur offiziellen Abnahme der Strecke noch einmal nach Baku reisen. "Ich erwarte, dass ich dann sagen kann, dass alles bestens in Ordnung ist", so der Brite. Beim Bau der Strecke werden teils neue Techniken angewandt. Das Fahrerlager samt Boxengasse wird direkt vor dem Regierungsgebäude gebaut. Das erste Formel-1-Rennen in Baku findet am 19. Juni statt, am gleichen Tag gehen auch die 24 Stunden von Le Mans zu Ende.