Renault-Teamchef: "Nicht weit weg von Williams und Punkten"

Bisher ist Formel-1-Rückkehrer Renault an seinem Punkteziel gescheitert, doch Teamchef Frederic Vasseur hält die Top 10 in China für möglich

von Juliane Ziegengeist · 11.04.2016 09:10

(Motorsport-Total.com) - Gemessen am fulminanten Einstand von Formel-1-Neuling Haas, der mit Romain Grosjean einen sechsten und einen fünften Platz holte, blieb das Comeback von Renault bisher farblos. Kevin Magnussen und Jolyon Palmer beendeten ihre Rennen, wenn sie denn ins Ziel kamen, zwar knapp hinter der Top 10, jedoch mit großem Zeitabstand. Dennoch sieht Teamchef Frederic Vasseur Fortschritte, wenn es um das Renntempo geht: "Wir sind nicht so weit weg von Williams und auch nicht so weit weg von den Punkten", sagt er gegenüber "crash.net".

Noch ist Renault bei seinem Formel-1-Comeback punktelos geblieben

Die Statistik spricht bisher für Williams. In zwei Rennen konnte der britische Rennstall mit Felipe Massa und Valtteri Bottas 20 WM-Punkte sammeln und liegt damit auf Platz vier der Tabelle hinter Mercedes (83), Ferrari (33) und Red Bull (30). Renault hat hingegen noch keinen einzigen Punkt einfahren können. Trotzdem zeigt sich Vasseur zufrieden mit der Arbeit seines Teams in Enstone. "Ehrlich gesagt bin ich beeindruckt. Der Antrieb und die Motivation des Teams sind stark", lobt der Franzose seine Mannschaft.

Natürlich gebe es noch viel zu lernen und zu verbessern. "Der Schlüssel zum Erfolg in diesem Motorsport liegt nicht nur in einem Aspekt, es geht darum, jedes Detail ins Auge zu fassen. Viele kleine Verbesserungen werden uns voranbringen", gibt Renaults Projektleiter die Marschroute vor. Im Großen und Ganzen sei man dort, wo man es erwartet hatte - gemessen daran, dass Renaults Aufkauf von Lotus erst kurz vor Weihnachten offiziell abgeschlossen war und die Zeit zur Saisonvorbereitung damit reichlich knapp.

Fotostrecke: Renault-Meilensteine in der Formel 1

"Wir wissen, dass es ein Langzeitprojekt ist, aber das heißt nicht, dass wir uns zurücklehnen", betont Vasseur. "Ich will jeden so hart kämpfen sehen, wie er kann, ob es nun um Position zehn oder Position eins geht." Nur so erreiche man sein Ziel - und das ist für Renault ganz klar. Erste WM-Punkte sollen her. Diese sind laut Vasseur in greifbarer Nähe. "Wir haben die beiden Rennen bisher als erstes Auto außerhalb der Punkte beendet. Der nächste Schritt müssen die Top 10 sein", sagt der 46-Jährige.

Dafür müsse Renault nicht nur das Auto weiter optimieren, gibt Vasseur zu, sondern auch ein fehlerfreies Rennwochenende abliefern. Damit meint er vor allem die Qualifying-Performance, die die Piloten bis dato ans Ende des Mittelfeldes katapultierte. In Bahrain musste Magnussen wegen einer Strafe gar aus der Boxengasse, für Palmer (Startplatz 20) war nach einem Defekt schon in der Einführungsrunde Schluss. Im alten Qualifying-Modus will Renault sich besser schlagen, um seine Chance auf Punkte von Anfang an zu wahren.