• 17. März 2016 · 11:22 Uhr

McLaren-Piloten kritisieren Chassis: "Sind weit weg"

Bislang musste Motorenhersteller Honda als Sündenbock herhalten, doch nun kritisieren die McLaren-Piloten auch das Chassis: Hoffnung auf Fehler der Rivalen

(Motorsport-Total.com) - Bislang war die Kommunikation von McLaren klar: Ohne den schwachen Honda-Antrieb würden Fernando Alonso und Jenson Button ganz vorne mitfahren und das kompakte Chassis sei eines der besten des Fahrerlagers. Das wollen die Piloten aber plötzlich nicht mehr bestätigen. "Wir sind nicht nur auf den Geraden nicht die schnellsten", meint Alonso, "sondern auch in den Kurven. Wir müssen das Auto noch weiterentwickeln."

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McLaren: Fernando Alonso sieht auch bei Ron Dennis' Team Probleme Zoom Download

Der Bolide fühle sich zwar besser an als im Vorjahr, doch durch die mangelnde Testzeit sei dieser noch unausgereift: "Speziell beim Heck des Autos setzen wir auf neue Konzepte, eine neue Aufhängung, eine neue Philosophie. Ich rechne also bei den nächsten Rennen mit großen Verbesserungen."

Button übt ebenfalls direkte Kritik am McLaren-Chassis: "Aus aerodynamischer Sicht haben wir uns zwar verbessert, aber es liegt immer noch ein weiter Weg vor uns, bis wir wirklich zufrieden und konkurrenzfähig sind." Generell werde das Team laut dem langjährigen McLaren-Piloten "in absehbarer Zeit nichts mit der Spitze zu tun haben".

Honda-Antrieb: Mangelnde Leistung als Schwachstelle

Interessante Aussagen, denn Rennleiter Eric Boullier hatte noch im Winter gemeint, dass McLaren seine Versprechen an Weltmeister Alonso stets erfüllte und man auf dem besten Wege sei, bis zum Frühjahr das beste Chassis der Formel 1 zu stellen. Die GPS-Daten würden bestätigen, wie gut das in Woking designte Chassis ist.

Beim Motor ist schon seit den Tests klar, das Honda weiter Nachholbedarf hat. Was das Abrufen der elektrischen Energie angeht, habe man den Rückstand so gut wie aufgeholt. "Das hat uns auf manchen langen Strecken sechs Zehntel und eine ganze Runde im Rennen gekostet", erklärt Button. "Was pure Leistung angeht, sind wir aber noch weit weg."

Und auch Alonso will Gerüchte, die Japaner hätten eine 30 PS stärkere Antriebseinheit nach Melbourne gebracht, nicht bestätigen: Man werde zwar etwas mehr Leistung haben, "ich fürchte aber, dass es sich nicht um eine so große Zahl handeln wird". Der Spanier wähnt Honda aber auf dem richtigen Weg: "Die Antriebseinheit ist dieses Jahr robuster, denn im Vorjahr war alles etwas zufällig. Wir konnten die Performance nicht genau steuern. Wir wissen jetzt, was wir haben und welche die nächsten Schritte sind." Es sei keine Frage, ob McLaren wieder gewinnen wird, sondern wann.

Unter welchen Umständen Alonso McLaren-Wechsel bereuen würde

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McLaren setzt beim Chassis auch dieses Jahr auf ein extrem schlankes Heck Zoom Download

Doch genau das ist das Problem, glaubt Alonsos Landsmann und Ex-Renningenieur Joan Villadelprat. "Ich mache mir Sorgen um seine Motivation", sagt er gegenüber 'El Confidencial'. "Ich glaube nicht, dass er noch ein oder zwei frustrierende Jahre verkraftet. Ich weiß aber, dass wir einen motivierteren Fernando sehen werden, der sein Können zeigt, wenn es endlich läuft." Je extremer die Reglementrevolution 2017 ausfällt, desto besser stehen laut dem Mann aus Barcelona, der einst sogar als Red-Bull-Teamchef Thema war, die Chancen.

Auch nicht gerade förderlich für Alonsos Motivation ist die Tatsache, dass Ferrari dieses Jahr Mercedes herausfordert. Sollte sein Ex-Team 2016 tatsächlich Weltmeister werden, dann würde er seinen Wechsel zu McLaren tatsächlich bereuen, sagt Alonso. "Ich hatte ursprünglich für 2015 und 2016 einen Vertrag", gibt er Einblicke. "Wenn es ihnen also dieses Jahr gelingt, dann werde ich mir denken, dass ich wahrscheinlich auch diese Gelegenheit gehabt hätte."

2016 sieht es für McLaren zunächt nur dann nach guten Gelegenheiten aus, wenn die Konkurrenz patzt. Und genau darauf hofft Button. Der Brite ist deshalb ein Fan des neuen Qualifyings und des Funkverbots: "Diese Unsicherheit gefällt uns, denn das ist für uns ein Bonus, eine große Chance. Die Teams an der Spitze wollen hingegen, das alles gleich bleibt. Ich bin mit allen Dingen ziemlich glücklich. Wir haben unser Hausaufgaben gemacht und haben eine gute Ahnung, was uns bevorsteht."

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