"Das ist lächerlich": Hamilton watscht Formel-1-Regeln 2017 ab

Weltmeister Lewis Hamilton kann den Regelvorschlägen der Formel 1 für 2017 nicht viel abgewinnen: Höheres Fahrzeuggewicht empört den Mercedes-Piloten

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton ist von dem Entwurf des Technischen Reglements der Formel 1 für das Jahr 2017 alles andere als angetan. Vor allem der Vorschlag, das Gewicht der Fahrzeuge von derzeit mindestens 702 auf 722 Kilogramm zu erhöhen, lehnt der Mercedes-Pilot rundweg ab. "Das ist lächerlich! Also ich in die Formel 1 kam, waren die Auto 600 Kilogramm schwer. Jetzt sind es 100 Kilogramm mehr, und das macht einen großen Unterschied", sagt Hamilton und stößt damit ins gleiche Horn wie zuvor schon David Coulthard.

Lewis Hamilton lehnt den Regelentwurf für die Formel 1 2017 ab

Die Formel-1-Kommission hatte am Dienstag einen Entwurf des Technischen Reglements verabschiedet. Dieser sieht vor, dass die Autos ab dem nächsten Jahr breiter werden und auch breitete Reifen erhalten sollen. Durch den höheren aerodynamischen und mechanischen Grip sollen die Rundenzeiten um durchschnittlich drei Sekunden sinken.

Doch das könnte man nach Ansicht von Hamilton auch einfacher erreichen. "Sie müssen die Regeln nicht ändern, um die Autos drei Sekunden schneller zu machen, die Autos müssen einfach nur leichter werden", sagt Hamilton. "Sie sind richtig schwer."

Und dieses aus Sicht von Hamilton zu hohe Gewicht habe entsprechende Auswirkungen auf die Reifen und das Fahrverhalten der Boliden. "Je schwerer ein Auto wird, umso mehr belastet es die Reifen, und umso schlechter fühlen sie sich an", graut es Hamilton vor einer weiteren Anhebung des Gewichts.


Fotos: Lewis Hamilton, Test in Barcelona


Der dreimalige Formel-1-Weltmeister kritisiert in diesem Zusammenhang auch, dass die Meinung der Fahrer bei der Ausarbeitung von Regeländerungen viel zu wenige Gehör finde. "Ich denke, dass die Fahrer mehr einbezogen werden müssen", fordert Hamilton. "Wir haben ein Gefühl im Auto und haben Ideen, wie man es besser machen könnte. Wir wissen, was im Auto nicht gut ist." Allerdings habe FIA-Rennleiter Charlie Whiting bereits einen ersten Schritt in diese Richtung unternommen. "Ich weiß, dass Charlie von uns hören möchte, was besser sein könnte."

Könnte Hamilton sich aussuchen, wie die Formel-1-Autos der Zukunft aussehen würden, hätte er eine klare Vorstellung: "Ich hätte gerne einen V12 mit richtig breiten Reifen", denkt der Brite wehmütig an die Boliden der Vergangenheit zurück.