Toto Wolff über Ehefrau Susie: "Hätte Mittelfeldplatz geschafft"

Der Mercedes-Sportchef bedauert das Formel-1-Aus seiner Gattin auch wegen einer Chance auf mehr Medienaufmerksamkeit: "Sie muss keine Klischees erfüllen"

von Dominik Sharaf · 11.01.2016 14:03

(Motorsport-Total.com) - Dass seine Ehefrau nicht mehr die womöglich schnellste Pilotin der Welt ist, bedauert Toto Wolff. Wie der Mercedes-Sportchef im Gespräch mit der 'Tiroler Tageszeitung' sagt, hätte seine Gattin Susie mit dem Williams-Boliden das Zeug gehabt, auf Anhieb in die Punkteränge zu fahren: "Ich bin überzeugt, sie wäre im Rennen - trotz fehlender Kilometer - für einen guten Mittelfeldplatz gut gewesen", meint der Österreicher über die ehemalige Entwicklungsfahrerin des Teams.

Susie Wolff wird bald nur noch privat das Formel-1-Paddock aufhübschen

Wolff erklärt, dass er aus persönlichen Gründen und aus beruflichen Erwägungen ein Stammcockpit für die Schottin goutiert hätte: "Als Ehemann tut es mir leid, dass man ihr nicht die Chance gegeben hat", so der 43-Jährige, "als Teil des Formel-1-Tross hätte ich mir eine Frau hinter dem Steuer in jedem Fall gewünscht, weil das die Medien sicher aufgegriffen hätten." Wolff meint allen voran die Formate, die über den Rennalltag nicht berichten und neues Publikum hätten erreichen können.

Die enttäuschten Hoffnungen auf eine Laufbahn in der Königsklasse hätten auf das Familienleben der Wolffs jedoch keinen Einfluss. "Das war immer schon so, dass sie zu Hause meine Frau ist, die Stiefmutter meiner Kinder und das hat sich seit ihrem Rücktritt nicht verändert", gibt Toto Wolff Einblick und sieht seine Ehefrau nicht in der Verantwortung, die Machos der Szene zu widerlegen: "Sie ist mit sich im Reinen, sie muss keine Klischees erfüllen und eines ist klar: Mädchen sind viel härter als wir Jungs. Wenn sie einmal eine Entscheidung getroffen haben, fallen sie nicht mehr um."

Susie Wolff schied kürzlich nach drei Jahren als Entwicklungsfahrerin bei Williams aus, nachdem sie bei vier Freien Trainings und mehreren Testfahrten zum Einsatz kam. Die frühere DTM-Pilotin sieht sich nach alternativen Motorsportprojekten um und hat ihren Plan, nach über 24 Jahren die erste Formel-1-Einsatzpilotin zu werden, begraben.