• 14. Dezember 2015 · 17:29 Uhr

Marchionne plant Coup: Comeback von Alfa Romeo!

Fiat-Chef Sergio Marchionne macht Nägel mit Köpfen: Nach seinen Plänen soll Alfa Romeo in die Formel 1 zurückkehren und den Kampf gegen Ferrari aufnehmen

(Motorsport-Total.com) - Es wäre einer der spektakulärsten Neueinstiege in die Formel 1 des 21. Jahrhunderts: Sergio Marchionne erwägt ein Comeback von Alfa Romeo als Werksteam in Konkurrenz zu Ferrari. Im Zuge der Anstrengungen, die Marke zu altem Glanz zurückführen, will der Italiener große Geschütze auffahren und Alfa Romeo in die Formel 1 zurückzuführen. Der Plan sieht vor, beide Marken gegeneinander antreten zu lassen. Ferrari wird sich 2016 vom Fiat-Chrysler Konzern (FCA) trennen.

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Eine Alfa-Rückkehr wäre für die Formel 1 die beste Nachricht seit langem Zoom Download

"Es ist unglaublich, wie sehr die Marke Alfa Romeo noch im Herzen der Leute verankert ist. Daher denken wir an eine Rückkehr Alfa Romeos als Ferraris Konkurrent in die Formel 1", sagt der 63-Jährige. Marchionne will im Zuge der Umstrukturierungen des Fiat-Konzerns die italienischen Marken wieder genauer voneinander abgrenzen: Während deutsche Konzerne wie Volkswagen auf ein Baukastenprinzip setzen und über die gesamte Markenpalette hinweg Gleichteile einsetzen, will Marchionne genau das Gegenteil machen und den einzelnen Marken mehr Freiraum einräumen.

Die Marke Alfa Romeo hat es dem Manager dabei besonders angetan: Die einst sportlich betonte Marke driftete im ausgehenden 20. Jahrhundert ins Biedere ab und versucht erst seit den letzten Jahren wieder mit Modellen wie dem 8C sich auf ihre sportlichen Wurzeln zu besinnen. Seit dem WTCC-Ausstieg im Jahre 2005 ist Alfa nicht mehr werksseitig im internationalen Motorsport vertreten gewesen. Marchionne betont: "Es ist wichtig für Alfa zurückzukehren. Sie werden ein weiterer Wettbewerber sein." Marchionne hatte bereits Red Bull angeboten, Ferrari-Vorjahresmotoren unter dem Namen "Alfa Romeo" anzubieten.

Große Tradition in der Formel 1

Mit dem zarten Pflänzchen eines TCR-Tourenwagens hat sich Alfa wieder in Richtung Motorsport begeben, doch den Namen auf die große Weltbühne zurück zu bringen wäre ein neuartiger Schritt, der jedoch mit der Investitionsbereitschaft Marchionnes zu vereinen wäre: So hatte die 'Financial Times' bereits im Jahr 2014 verkündet, dass der Fiat-Chef bis zu fünf Milliarden Euro in die Neuausrichtung der Marke stecken wolle. Sein Plan: Alfa solle wieder in einem Atemzug mit Nobelmarken wie Ferrari und Maserati genannt werden. Somit würde auch ein Wettbewerb zwischen Ferrari und Alfa Romeo Sinn machen, mit dem Ausscheiden Ferraris aus dem Mutterkonzern erst recht.


Fotostrecke: Alfa Romeo in der Formel 1

Ein eventuelles Alfa-Werksteam würde in der Formel 1 in große Fußstapfen treten, denn die Italiener blicken eine lange Motorsporttradition auch in Konkurrenz zu Ferrari zurück. So gingen die ersten beiden Fahrertitel in der Formel 1 in den Jahren 1950 und 1951 mit Giuseppe Farina und Juan Manuel Fangio an Fahrer der Marke aus Mailand, die damals noch eigenständig war. Nach den zwei Weltmeisterschaften zogen sich die Italiener zunächst zurück, stiegen aber 1970 wieder als Motorenlieferant ein und waren ab 1979 als Werksteam aktiv.

Mehrfach kam man einem Sieg nahe, doch es sollte nie reichen. Insbesondere mit Andrea de Cesaris beim Großen Preis von Belgien 1983 hatte Alfa Romeo bereits eine Hand am Siegerpokal, als der Italiener im italienischen Werkswagen haushoch in Führung lag, ehe ein Motorschaden die Vorstellung beendete. Sowohl de Cesaris als auch das Team selbst sollten nie wieder einem Sieg so nahe kommen. (Alle Ergebnisse von Alfa Romeo in unserer Datenbank!)

Jener hochgegangene Motor verfolgte das ungewöhnliche Konzept eines Achtzylindermotors, der für die 1,5-Liter-Formel mit Benzinlimit ab 1984 aber nicht geeignet war. Mit der Übernahme Alfas durch den Fiat-Konzern im Jahre 1986 endete das Formel-1-Kapitel - womöglich aber nicht für immer, sollte Marchionne seine ambitionierten Pläne in die Tat umsetzen. Wie ein Einsatz konkret aussehen würde, lässt er noch nicht durchblicken.

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