Horner lobt: Red-Bull-Chassis auf Augenhöhe mit Mercedes?

Red-Bull-Teamchef Christian Horner sieht das Auto seines Teams ohne das Motorendefizit konkurrenzfähig und glaubt für 2016 nicht an einen Umschwung

(Motorsport-Total.com) - Den Schwachpunkt von Red Bull konnte in der Saison 2015 jeder erkennen: der Motor. Zum einen waren die schlechten Topspeedwerte auf den Geraden überall ablesbar, und zum anderen hat das Team kaum eine Möglichkeit ausgelassen, auf den französischen Hersteller verbal einzuprügeln. Immer wieder machte man seinem Unmut Luft, sodass die einst erfolgreiche Partnerschaft der beiden in die Brüche ging.

Christian Horner gerät ins Schwärmen, wenn er an sein Chassis denkt

Auch in Abu Dhabi flogen wieder Giftpfeile seitens Teamchef Christian Horner in Richtung Renault, und nach dem Saisonfinale kommt der Brite nicht umhin, das starke Chassis zu loben, dass sein Team auf die Beine gestellt hat. "In jedem Sektor, der nicht von Geschwindigkeit auf der Gerade dominiert war, war das Auto wirklich konkurrenzfähig", betont er und kann dies am Beispiel des Yas Marina Circuits belegen.

In der Tabelle der Topspeeds tauchen Daniil Kwjat mit 214 km/h und Daniel Ricciardo mit 211,6 km/h auf den Plätzen 14 und 18 auf - Ricciardo war damit sogar langsamer als Will Stevens im unterlegenen Manor-Marussia. Im letzten, kurvenreichen Abschnitt hingegen glänzte das Team mit guten Zeiten. "Wenn man unsere Flügeleinstellungen betrachtet, dann war vor allem der letzte Sektor hier immens beeindruckend. Es zeigt die Klasse des Chassis", sagt Horner.

Abu Dhabi: Hinter den Kulissen bei Red Bull

Video wird geladen…

Rob Marshall, Chief Engineering Officer bei Red Bull, erklärt die Besonderheiten des Saisonfinals in Abu Dhabi Weitere Formel-1-Videos

Ob das Chassis vielleicht sogar so gut wie das von Mercedes sei, will aber auch der Teamchef nicht einschätzen: "Wir sehen die Flügeleinstellungen und die Kurvengeschwindigkeiten und sind ziemlich konkurrenzfähig im Vergleich zu ihnen", stellt er heraus und verteilt wieder Spitzen - auch in Richtung Mercedes, die ihnen angeblich aus Furcht vor der Konkurrenz keinen Motor für 2016 geben wollten: "Aus den Analysetools sehen wir, dass wir konkurrenzfähig sind - und unsere Konkurrenten sehen das auch", grinst Horner.

Ohne Topmotor sieht der Teamchef aber auch für 2016 keine Chance im Kampf um die Spitze. Zuletzt hatte er die kommende Saison als Übergangsjahr bezeichnet, und auch für die weitere Konkurrenz von Mercedes sieht er schwarz: "Die Regularien sind ziemlich stabil für das kommende Jahr. Mercedes wird seine Dominanz weiter fortsetzen, so groß ist ihr Abstand."