FIA-Untersuchung zu Kooperationen für Ferrari kein Problem

Warum Mercedes die FIA ausgerechnet beim Saisonfinale um Klarheit bat und weshalb Ferrari gelassen auf die Anfrage des Weltmeisterteams reagierte

(Motorsport-Total.com) - Am letzten Rennwochenende der Formel-1-Saison 2015 fiel in Abu Dhabi nicht nur auf der Strecke die endgültige Entscheidung über die Platzierungen in der Fahrer- und Konstrukteurs-Weltmeisterschaft. Abseits der Strecke gab der Automobil-Weltverband (FIA) die von Weltmeister Mercedes angeforderte Erklärung ab, inwiefern sich Teams die Arbeit auf dem Gebiet der Aerodynamik teilen dürfen. Dabei ging es sowohl um Windkanalstunden als auch um den Umfang von CFD-Simulationen.

Kein böses Blut: Mercedes wollte Klarheit, Ferrari kann das nachvollziehen

Hintergrund der von Mercedes gestellten Anfrage ist die Kooperation zwischen dem Werksteam von Ferrari und dessen nächstjährigem Kunden, dem neu in die Formel 1 einsteigenden Team von Gene Haas. Eine Untersuchung dieser Zusammenarbeit hatte es bereits im Frühjahr gegeben. Weil die FIA aber nie einen Bericht des Untersuchungsergebnisses herausgab, hakte Mercedes nun nach.

Das Saisonfinale war die letzte Gelegenheit dazu, wie Niki Lauda gegenüber 'ORF' betont: "Man kann das nur während eines Grand-Prix-Wochenendes machen. Wenn man das also jetzt nicht tut, dann kann man erst nächstes Jahr in Melbourne kommen. Deswegen war für uns klar, jetzt zu fragen, was die genaue Regel ist und wie man sie einhalten muss, damit alle anderen Teams das genauso wissen."

Das Team von Gene Haas arbeitet von Beginn an eng mit Ferrari zusammen

Für Lauda steht fest: "Man muss alles hinterfragen, damit man alles weiß." Bei Ferrari hat man damit kein Problem. "Wir hatten bereits betont, dass wir absolut transparent waren", sagt Teamchef Maurizio Arrivabene nach Verkündung des FIA-Urteils und präzisiert: "Wir haben der FIA Schritt für Schritt erklärt, was wir machen und haben Schritt für Schritt um Erlaubnis gefragt. Diese haben wir bekommen. Somit ist nichts falsch daran, denn wir waren transparent. Die Fragen der anderen sind absolut fair. Ich sehe darin überhaupt kein Problem."

Im achtseitigen Urteil, das die FIA am Sonntag kurz vor dem Rennstart veröffentlichte, wurde von einer Strafe gegen Ferrari/Haas abgesehen. Gleichzeitig wurde aber klargestellt, dass eine derart enge Kooperation künftig nicht mehr geduldet wird.