• 29. Oktober 2015 · 22:05 Uhr

Red Bull: Teamgeist quicklebendig, ohne Motor mausetot

Daniel Ricciardo und Daniil Kwjat betonen die Moral einer Truppe, die auch ohne Erfolge weiter kratzt, beißt und kämpft - Misere als Beweis für Kämpferqualitäten

(Motorsport-Total.com) - Red Bull auf Rang vier in der Konstrukteurs-WM, Daniil Kwjat und Daniel Ricciardo als gefeierte Talente nur die Nummern sieben und acht bei den Piloten: Klar, dass die erfolgsverwöhnte Truppe aus Milton Keynes unzufrieden ist mit dem Verlauf der Saison 2015. Die Flügel hängen lassen will bei Red Bull aber niemand, sondern sich lieber neue verleihen lassen. "Ich bin noch motiviert und ich sehe auch, dass alle anderen noch motiviert sind", sagt Ricciardo nach einem kleinen Highlight in Austin.

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Daniel Ricciardo hofft es nicht: Red Bull könnte der Formel 1 den Rücken kehren Zoom Download

Beim US-Grand-Prix am vergangenen Wochenende aus eigener Kraft um die Führung gekämpft zu haben, war für den Australier ein Kick. Ihm ist klar, dass der Lichtblick in Texas mehrheitlich dem Wetter geschuldet war - schließlich kann Red Bull Antriebsdefizite bei Nässe mit dem Chassis des RB11 kompensieren. "Auch wenn es hart ist, zu Rennen zu kommen und zu wissen, dass man nicht gewinnen kann: Das ist für mich der Beweis dafür, dass wir wirklich ein Team sind", unterstreicht Ricciardo.

Der dreimalige Grand-Prix-Sieger betont, dass Red Bull auch kleine Brötchen backen kann, ohne dass das Team moralisch zusammenbrechen würde. "Wir hängen nicht von Erfolgen ab und sind nicht todtraurig, wenn es nicht läuft", so Ricciardo. "Die Mechaniker rennen jeden Abend um den Kurs. Das ist ein gescheiter Haufen, der getrieben ist vom Erfolg." Es passe zum Red-Bull-Image, ehrgeizig zu sein und sich nicht dem Zweitbesten zufrieden zu geben. Das trifft auch auf Kollege Kwjat zu.

"Wir suchen keine Entschuldigungen"

Der Russe befindet mit Blick auf das Jahr 2015, in dem er nach seinem Aufstieg von Toro Rosso erstmals für das A-Team des Brauseriesen ins Lenkrad greift: "Das Leben ist eine Achterbahn. Wenn man sich die Ergebnisse anschaut, sieht es nicht allzu schlecht aus, aber ich bin gar nicht glücklich." Wohl bemerkt: Kwjat stand in Ungarn sogar erstmals in seiner Formel-1-Karriere auf dem Podium. Er will stolz sein, sich "aus dem Schlamassel gezogen" zu haben, doch die Trauben hängen höher.


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Kwjat räumt zerknirscht ein: "So viel Positives bleibt von der Saison bei mir nicht hängen. Aber wenn ich von Höhen und Tiefen spreche, dann meine ich auch das Team." Ricciardo hat seinen Weg gefunden, mit der Situation umzugehen, wenn er im grauen Mittelfeld versumpft. "Für mich zählt es, vor Daniil zu sein", sagt er und verteidigt sein Team, wenn es darum geht, ob Renault wirklich die Alleinschuld am Abwärtstrend trägt: "Wir suchen keine Entschuldigungen, wir verlieren einfach nicht gerne."

Die entscheidende Frage bezüglich der Zukunft des Formel-1-Projekts dürfte jedoch sein, wie gerne Patron Dietrich Mateschitz verliert. Seine wichtigsten Angestellten tappen im Dunkeln. "Je länger es dauert, umso schwerer fällt es zu glauben, dass wir im nächsten Jahr in der Startaufstellung stehen werden", pustet Ricciardo durch und führt seinen Optimismus nur auf das Begehren des Teams zurück. Bezüglich eines neuen Antriebspartners sei die Zukunft schleierhaft, die Suche nach einem Zulieferer jedoch auch die einzige Hürde. "Noch ist nichts klar", unterstreicht Kwjat, ohne in Panik zu verfallen: "Das Team weiß besser, wann es spät wird. Es geht nur um Geduld."

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