Nico Rosberg will zurückschlagen: Nummer 2 lebt!

(Motorsport-Total.com) - Nach dem vorzeitigen Formel-1-Titelgewinn 2015 beim Grand Prix der USA in Austin kann Lewis Hamilton befreit feiern. Gleichzeitig arbeitet Teamkollege Nico Rosberg an seiner Frustbewältigung. Dem Deutschen war direkt nach dem Rennen auf dem Circuit of The Americas etwas der Kragen geplatzt - wohl auch im Bewusstsein, dass er einen möglichen Sieg durch einen Fahrfehler selbst aus der Hand gegeben hatte.

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Am Boden zerstört: Nico Rosberg nach dem Ende der Schlacht um den WM-Titel 2015 Zoom Download

2014 hatte Rosberg die Entscheidung im WM-Kampf bis zum letzten Rennen spannend gestalten können, in diesem Jahr ist bereits nach 16 von 19 Grands Prix alles verloren. Die große Frage: Ist der gebürtige Wiesbadener spätestens ab jetzt die klare Nummer 2 im Lager der Silbernen? Droht Rosberg ein Schicksal wie Felipe Massa an der Seite von Michael Schumacher bei Ferrari, oder wie Mark Webber im Schatten von Sebastian Vettel bei Red Bull?

Die Antworten auf diese Fragen wird es frühestens im kommenden Jahr geben können. Die Bosse von Mercedes wollen Rosberg weiterhin alle Chancen auf einen Titelgewinn einräumen, der aktuell am Boden zerstörte Fahrer will 2016 wieder angreifen. "Ich habe schon über kommende Jahr nachgedacht. Aber nur in der Hinsicht, wie ich stärker werden kann", sagt Rosberg. "Das Qualifying war in der ersten Phase der Saison ein bisschen mein Schwachpunkt. Das muss irgendwie besser werden."

2014 war die Zeitenjagd die große Stärke von Rosberg, er konnte sich elf Pole-Positions sichern, während Hamilton nur sieben schnellste Runden in den Qualifyings gelangen. In diesem Jahr sieht die Bilanz ganz anders aus: elf Pole-Positions für den Briten, bislang nur vier für den Deutschen. "2014 war er im Qualifying klar überlegen, aber im Rennen hinten dran. Daran hat er gearbeitet, aber dadurch die Stärke im Qualifying verloren", bilanziert Marc Surer. "Für 2016 muss er das wieder umdrehen."

Aus Sicht von Ex-Formel-1-Pilot Juan Pablo Montoya beginnt die Formel-1-Saison 2016 schon in einer Woche in Mexiko. Bereits dort müsse Rosberg ein erstes Signal für das kommende Jahr senden, meint der Kolumbianer. "Wenn er in den kommenden drei Rennen schon mal zulegt, dann bekommt er 2016 wieder eine echte Chance", sagt Montoya bei 'Sky Sports F1'. Rosberg will davon noch nicht allzu viel wissen. "Hilft natürlich, ist aber nicht entscheidend", erklärt der aktuelle WM-Dritte.

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Fotostrecke: GP USA, Highlights 2015

Lewis Hamilton ist zum dritten Mal Weltmeister - aber über seiner Titelparty in Austin hängt ein kleiner Schatten. Der geschlagene Nico Rosberg schmeißt ihm vor der Siegerehrung die Pirelli-Kappe zurück, spricht später von einer Situation, die ihn "sehr nervt". "Krieg der Sterne", revisited. Und Bilder sagen mehr als tausend Worte. Fotostrecke

"Er kann genauso schnell sein wie Lewis. Wenn bei ihm alles passt, dann kann er es schaffen", ist Montoya von den Weltmeisterchancen von Nico Rosberg überzeugt. "Lewis hat nämlich so seine Probleme, wenn er mal hinten liegt. Wenn Lewis vorn ist, dann ist er unschlagbar. Wenn er aber hinten liegt, dann bekommt er Probleme." Und genau solche Situation ergäben sich ganz automatisch, wenn Rosberg seine Stärke im Qualifying schnell wiederfindet.

Viele Chancen auf den Gewinn eines WM-Titels bekommt Rosberg nicht mehr - davon sieht viele Beobachter überzeugt. Der Deutsche will seinen Vater einholen und mindestens einmal die Weltmeisterschaft gewinnen. "Klar - man fährt, um Erfolge zu erreichen. Wenn man dann einen Titel gewinnt, dann ist das ein schönes Gefühl", erklärt Kimi Räikkönen die Bedeutung eines Titels. "Auf der anderen Seite hat es mich als Mensch nicht großartig verändert. Was sich allerdings verändert, ist die Wahrnehmung von außen. Die Leute sehen dich als Weltmeister halt anders an."