Ferrari-Antriebe: Performance hat ihren Preis

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene erklärt die Strategie in Austin: Frische Antriebe für mehr Power - Nutzen die Italiener die verbliebenen Token 2015 noch aus?

(Motorsport-Total.com) - Ferrari wäre im Grand Prix der USA 2015 in Austin beinahe eine Sensation gelungen. Sebastian Vettel lag bis zum letzten Einsatz des Safety-Cars phasenweise auf Siegkurs, musste sich am Ende jedoch mit Rang drei begnügen. "Beinahe wäre das mit einer richtig guten Nachricht belohnt worden - aber dann kam das Safety-Car. Wir sind aber sehr glücklich, wenigstens einen Podestplatz geholt zu haben", fasst Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene nach dem Rennen zusammen.

Sebastian Vettel hätte das Formel-1-Rennen in Austin sogar gewinnen können

Die große Frage: Was wäre für Vettel ohne die Strafversetzung nach dem Qualifying möglich gewesen? Ferrari hatte die Autos beider Piloten in Texas mit frischen Antrieben ausgestattet, wodurch Vettel und Teamkollege Kimi Räikkönen um jeweils zehn Plätze versetzt wurden. Der Deutsche ging nur von Rang 14 in den Grand Prix, aber mischte dennoch an der Spitze mit. Ein Grund dafür lag in der Leistung, die man aus dem bis dorthin noch nicht verwendeten Triebwerk abrufen konnte.

"Bei der Entscheidung für frische Motoren ging es nicht um Probleme mit der Zuverlässigkeit, sondern rein um die Performance. Wir haben uns schlichtweg an den Plan gehalten, den wir Anfang des Jahres zurechtgelegt hatten", sagt Arrivabene. "Wer Performance abrufen will, muss dafür seinen Preis zahlen. Das haben wir nun getan." Offenbar kann man bei Ferrari mit zunehmender Laufleistung der Antriebe immer weniger PS abrufen.

In Austin hatte zunächst etwas Verwirrung geherrscht. Als Vettel und Räikkönen am Donnerstag sagten, dass sie mit "neuen Motoren" in das Rennwochenende gehen würden, lag nahe, dass man eine neue Ausbaustufe einsetzen würde. Dem war nicht so. Womöglich kommt im Jahr 2015 gar kein weiterer Schritt mehr von Ferrari. "Vielleicht ja, vielleicht nein", schmunzelt Arrivabene nach der Frage, ob man die nun noch verbliebenen drei Token für 2015 noch nutzen werde.