Autos wachsen in die Breite: Regeln 2017 nehmen Formen an

Was sich an den Maßen der Formel-1-Boliden genau ändern soll und wieso Bernie Ecclestone "das Haus abreißen" will - und zwar mitsamt der Hybridantriebe

von Dominik Sharaf · 15.10.2015 11:19

(Motorsport-Total.com) - Schneller, futuristischer und spektakulärer - das sind die drei Maximen, zu denen sich die Formel 1 immer wieder bekennt, wenn es um die nächste große Regelnovelle vor der Saison 2017 geht. Nach einem Meeting der Technischen Arbeitsgruppe Anfang Oktober sickern neue Details durch, wie das Vorhaben in die Tat umgesetzt werden soll: Dabei geht es um Änderungen an der Aerodynamik und den Maßen der Reifen, die in diesem Jahr durch den Motorsport-Weltrat der FIA (WMSC) bestätigt werden müssten.

Die Formel 1 könnte schon in 18 Monaten ein ganz anderes Bild abgeben

Die Ideen: Der Frontflügel soll um 200 Millimeter in die Breite wachsen und dann eine Spannweite von 1850 Millimetern haben. Beim Heckflügel sind angeblich 950 Millimeter Breite sowie 800 Millimeter Höhe anvisiert. Dazu könnten die angeblasenen Diffusoren zurückkehren, die mit ihrem Plus an Abtrieb für die so häufig herbeigewünschten niedrigeren Rundenzeiten sorgen würden. Die Reifen sollen ebenfalls breiter werden und vorne 300 statt 245 Millimeter messen, hinten 400 statt 325 Millimeter.

In den Fabriken der Teams laufen schon die Simulationen. Über die Ergebnisse wird im Rahmen eines weiteren Treffens der Technischen Arbeitsgruppe noch im Oktober zu diskutieren sein. Dann könnte die Formel 1 über ihre Zukunft Genaueres wissen - und erfahren, als wie radikal sich die Änderungen wirklich herausstellen. Bernie Ecclestone jedenfalls wünscht sich bei 'Sky Sports F1' eine Zäsur: "Wir haben bisher immer Stück für Stück repariert. Was wir jetzt tun müssen ist, das gesamte Haus abzureißen."

Der Zampano plädiert dafür, am Technischen Reglement auch in Sachen Antrieb Hand anzulegen und die ungeliebten V6-Hybridantriebe loszuwerden. Über die Teams sagt er: "Sie werden für 2017 ohnehin alle neue Autos bauen." Für Ecclestone stellt sich deshalb die Frage, warum teure Technik ohne Mehrwert für das Produkt Formel nicht den Weg in die ewigen Jagdgründe finden sollte: "Brauchen wir diese Motoren? Ich erkenne nicht, dass das Publikum sich dafür interessieren würde, dass sie so super-super-effizient sind."