Ecclestone erteilt Cockpithauben eine deutliche Abfuhr

Der Formel-1-Boss ist der Meinung, dass das Risiko seinen Teil zur Attraktivität des Motorsports beitragen würde und wagt den Vergleich mit einer Zirkusnummer

von Dominik Sharaf · 12.10.2015 17:03

(Motorsport-Total.com) - Eine Formel 1 mit geschlossenen Cockpits ist für einige Piloten ein logischer Schritt in Richtung mehr Sicherheit, für viele Aktive und Fans aber auch ein Tabubruch. Den Traditionalisten ordnet sich auch Serienboss Bernie Ecclestone zu, der bezüglich Kuppeln zum Kopfschutz eine deutliche Meinung vertritt: "Nein, niemals", antwortet er der russischen 'TASS' am Rande des Rennens in Sotschi auf die Frage, ob er in Zukunft in Anlehnung an Kampfjets gebaute Boliden auf dem Grid sehen wolle.

Traditionalist: Bernie Ecclestone hat keine Lust auf Cockpithauben

Offenbar ist Ecclestone der Meinung, dass das Risiko den Motorsport erst attraktiv macht. "Es ist ein gefährlicher Sport. Niemand will aber erleben, dass Menschen getötet oder verletzt werden", so der 84-Jährige über den schmalen Grat zwischen Spektakel und Schreckensszenario. Ecclestone verdeutlicht, warum er die Kuppeln ablehnt: "Die Leute gehen gerne in den Zirkus und sehen die Hochseil-Nummer. Sie ist gefährlich, aber keiner wünscht sich, dass der Kerl runterfällt. Doch es könnte passieren."

Die Diskussion um geschlossene Cockpits war nach dem Startunfall von Spa-Francorchamps 2012, als Romain Grosjean unter anderem über den Kopf Fernando Alonsos hinwegschoss, aktuell geworden. Der tödliche Unfall Jules Bianchis in Suzuka im Vorjahr hatte für neuen Schwung gesorgt und die FIA sogar veranlasst, erste Prüfstandsversuche mit Materialen aus der Luftfahrt durchzuführen.