• 04. Oktober 2015 · 11:29 Uhr

Trainings in der Formel 1: Weniger Zeit für bessere Show?

Haben die Teams und Fahrer in Freien Trainings der Formel 1 zu viel Zeit für Optimierungen? Nico Hülkenberg fände weniger Trainingzeit "interessanter"

(Motorsport-Total.com) - Wenn sich die Piloten der Formel 1 sonntags in einen Grand Prix stürzen, haben sie bereits vier Stunden Trainingszeit und das Qualifying auf der jeweiligen Strecke verbringen dürfen. Die Autos sind somit für das Rennen optimal eingestellt, die Fahrer kennen die Besonderheiten des Kurses aus dem Effeff. Diese intensive Vorbereitung ist womöglich dafür mitverantwortlich, dass es in der Formel in Qualifyings und Grands Prix nur noch selten Überraschungen gibt.

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Für die Fans nur wenig spannend: In den Trainings fahren alle einzeln ihr Programm Zoom Download

"Ich bin der Meinung, dass wir zu viel Training in der Formel 1 haben", sagt Nico Hülkenberg. "Wir haben am Freitag zweimal 90 Minuten und dann am Samstag eine weitere Stunde. Das ist schon eine Menge Training. Persönlich würde ich es interessanter finden, wenn wir viel weniger haben würden, wie in der GP2." In der Nachwuchsklasse wird nur 45 Minuten lang trainiert, anschließend geht es ins Qualifying und in die beiden Wertungsläufe des Wochenende.

"Man wird fast ins kalte Wasser geworfen. Dann liegt der Fokus auch stärker auf dem Fahrer", stellt Hülkenberg klar. Auf diesem Wege seien Überraschungen wieder eher möglich, die Vorhersehbarkeit geringer. "Wenn man hier Probleme hat, hat man so viel Training, um das wieder umzubiegen - vielleicht zu viel", sagt der Force-India-Pilot. Hülkenberg will allerdings kein komplettes GP2-Konzept mit zwei Rennen pro Veranstaltung. "Nein, ich denke wir sollten es bei einem Grand Prix belassen, weil es ein Highlight ist."

Wurz: Weniger Trainingszeit tut richtig weh

Die Aussagen des Emmerichers mögen überraschen, weil viele Piloten stets davon sprechen, nie genug Zeit im Auto zu verbringen. Der Deutsche bekommt allerdings etwas Unterstützung aus Österreich. Ex-Formel-1-Pilot Alexander Wurz ist ebenfalls der Meinung, dass man die Piloten und Teams mit einer Kürzung der Trainingszeit empfindlich treffen und somit den Wettbewerb womöglich interessanter gestalten könnte. Wurz hat entsprechende Erfahrungen mit der WEC in Austin gemacht.


Fotos: Fahrerbekanntgabe von Haas


Am USA-Wochenende der Langstrecken-Weltmeisterschaft war das Einhalten der Streckenbegrenzungen ein großes Thema. Es hagelte für das Toyota-Team um Alex Wurz mehrere Stop-and-Go-Strafen im Freien Training. "Ich finde das gut", so der Österreicher im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Ich finde, so etwas sollte es auch in der Formel 1 geben. Wenn du den Teams dort wichtige Trainingszeit nimmst, dann tut das so richtig weh. Und wenn es schmerzhaft wird, werden die Regeln eher eingehalten."

"Ich denke nicht, dass wir zu viel Training haben", äußert Hülkenberg-Teamkollege Sergio Perez seine konträre Position in der Diskussion um die Länge der Freien Trainings der Formel 1. "Man hat nur eine Session für Longruns, und das ist das zweite Training, und dann hat man das dritte Training für das Qualifying. Das erste Training ist eh nutzlos, weil die Strecke schmutzig und grün ist und später besser wird. Man hat also einen Versuch für beide Dinge, und das ist nicht zu viel.

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