• 24. September 2015 · 14:28 Uhr

Erklärung: Wieso Pirelli Mercedes nicht benachteiligen konnte

Pirelli hat auf Verschwörungstheorien reagiert, wonach man Mercedes in Singapur absichtlich mit schlechteren Reifen ausgerüstet hätte, doch das ist nicht möglich

(Motorsport-Total.com) - Der Große Preis von Singapur am vergangenen Wochenende war sportlich eine Überraschung, weil das bislang so dominante Mercedes-Team weder in die erste Startreihe noch auf das Podium fahren konnte. Der Silberpfeil hat unerwartete Schwächen gezeigt, über deren Gründe selbst das Team gerätselt hat. Schnell kamen erste Verschwörungstheorien, dass Reifenhersteller Pirelli angewiesen wurde, extra härtere Pneus an Mercedes zu liefern, um sie einzubremsen.

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Zu harte Reifen für Mercedes? Pirelli wehrt sich gegen Verschwörungstheorien Zoom Download

Selbst Motorsportchef Toto Wolff hatte zunächst Zweifel: "Für einen Moment habe ich mich gefragt, ob Pirelli uns andere Reifen geliefert hat", wird der Österreicher zitiert. Doch der Reifenhersteller winkt ab: Das ist nicht möglich! In einem Statement erklären die Italiener vor dem Großen Preis von Japan, dass eine solche Vorgehensweise nicht möglich sei, weil man keinen Einfluss darauf habe, wer welche Pneus bekommt.

Das zeigt ein Blick darauf, wie die Reifenzuteilung an einem Grand-Prix-Wochenende verläuft. Die Pirelli-Fabrik im türkischen Izmit übermittelt dem Verteilzentrum im britischen Didcot die einzelnen Barcodes der verschiedenen produzierten Reifen. Diese werden dann von einem System zufällig in Blöcke von vier Reifen eingeteilt - zwei Vorder-, zwei Hinterreifen. Die Liste der Blöcke geht dann an den Weltverband FIA, der die Blöcke dann wiederum zufällig auf die Teams verteilt.

Vor Ort werden die Reifen dann auf die Felgen gezogen, die den Teams gehören - Schummeln ausgeschlossen. "Zu entscheiden, welcher Reifen an welches Team geht und wann sie benutzt werden, ist ein Job, der ausschließlich von der FIA durchgeführt wird, wenn die Reifen einmal die Fabrik verlassen haben", betont Motorsportchef Paul Hembery. "Das ist ein weiterer Weg um sicherzustellen, dass unter allen Teams Unparteilichkeit herrscht, was für uns als exklusiver Ausrüster immer eine große Priorität genießt."


So funktioniert die Reifenzuteilung zu den Teams

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Pirelli reagiert auf Verschwörungstheorien und erklärt, wie den Teams die Reifen zugewiesen werden. nämlich per Zufallsprinzip. Weitere Formel-1-Videos

Auch bei Mercedes selbst hat man nie ernsthaft an eine Benachteiligung geglaubt: "Ich glaube nicht an all diese Verschwörungstheorien. Ich glaube, das ist auf technische Gründe zurückzuführen, und wir hätten bessere Arbeit leisten können. Die anderen waren besser", betont Lewis Hamilton. Zumal sich das Auto nicht schlecht anfühlte: "Es war nicht so, dass wir einmal viel und dann weniger Grip hatten, sondern es war das ganze Wochenende gleich."

Auch Motorsportchef Toto Wolff sieht keine Basis für eine Verschwörung: "Wir haben schon viele Dinge gesehen, aber ich denke nicht, dass Pirelli so etwas tun würde", sagt der Österreicher. Ohnehin hat man mittlerweile herausgefunden, wieso der F1 W06 Hybrid in Singapur nicht funktioniert hat. Die Aero-Charakteristik des Autos passt einfach nicht zu Kursen mit hohem Abtrieb, da kann auch Pirelli nichts mehr retten.

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