Vettel: Renault-Ausstieg wäre "ein Schlag für die Formel 1"

Sebastian Vettel wünscht sich einen Verbleib von seinem einstigen Erfolgspartner Renault in der Formel 1: "Es wäre ein großer Verlust"

(Motorsport-Total.com) - Renault-Konzernchef Carlos Ghosn hat in dieser Woche die Katze aus dem Sack gelassen: Renault trennt sich von Red Bull und Toro Rosso nach Ablauf der Saison. Man will kein Motorenhersteller mehr in der Formel 1 sein, heißt es. Im Klartext bedeutet das: Entweder steigt Renault wieder als Werksteam in der Königsklasse ein oder die Franzosen verabschieden sich endgültig.

Sebastian Vettel möchte Carlos Ghosn & Co. weiterhin im Fahrerlager sehen

Der allgemeine Tenor im Fahrerlager geht soweit, dass man sich einen Verbleib von Renault in der Formel 1 wünscht. Besonders zwei Piloten, die in der Vergangenheit große Erfolge mit dem Hersteller feiern konnten, hoffen auf ein positives Signal aus Frankreich: Sebastian Vettel und Fernando Alonso. "Was uns allen am Herzen liegt, ist, dass Renault dem Sport erhalten bleibt, weil es ein großer Verlust wäre", sagt Vettel in Singapur.

"Sie sind schon sehr lange dabei und waren sehr erfolgreich über die Jahre. Es wäre ein großer Schlag für die Formel 1, wenn Renault nicht mehr dabei wäre." Der Deutsche weiß, was er Renault zu verdanken hat. Mit einem Antrieb der Franzosen im Heck gewann er bei Red Bull von 2010 bis 2013 alle seine vier WM-Titel. Dementsprechend schade findet er auch, dass die Ehe zwischen seinem Ex-Team und dem Motorenpartner so endet.

Sebastian Vettels Abschied von Red Bull

"Es trifft einen in gewisser Weise schon. Es war eine sehr, sehr erfolgreiche Zusammenarbeit in der Vergangenheit. In den letzten 1,5 bis zwei Jahren ist es sehr gekippt und man neigt dazu, alles zu vergessen, was vorher war", erklärt er. "Es ist normal, dass man durch Dick und Dünn geht. Natürlich waren die letzten zwei Jahre für beide sehr schwer. Was die Zukunft angeht, liegt es nicht in meiner Hand das zu entscheiden."

Zugleich betont er, dass der aktuelle Eindruck der V6-Ära dem Wert von Renault nicht gerecht wird. "Renault hat in der Vergangenheit einen fantastischen Job gemacht und uns mit einem starken Motor und der neuesten Technologie ausgestattet, die auch notwendig war, um konkurrenzfähig zu sein", betont er. "In der Ära des angeströmten Diffusors gehörte Renault zu den absolut Besten und Fortgeschrittensten. Aber die Leute scheinen zu vergessen, was Renault erreicht hat. Ich hoffe, dass sie im Sport bleiben."

Fernando Alonso feierte mit Renault seine beiden WM-Titel

In die gleiche Kerbe schlägt auch Fernando Alonso, der im damaligen Werksteam seine beiden WM-Titel (2005 und 2006) einfahren konnte. "Sie sind ein großer Hersteller mit einer langen Geschichte in der Formel 1", so der Spanier. "Renault und die Formel 1 sind in der Geschichte des Sports eng verknüpft, von daher hoffe ich, dass sie bleiben. Wenn sie ein offizielles Team werden, dann ist das auch gut für die Formel 1."

Renault hat in der Königsklasse bislang elf Fahrer- und zwölf Konstrukteurstitel erringen können. Neben Sebastian Vettel und Fernando Alonso feierten auch Nigel Mansell (1992), Alain Prost (1993), Michael Schumacher (1995), Damon Hill (1996) und Jacques Villeneuve (1997) einen Titel mit Renault-Unterstützung.