• 11. August 2015 · 12:37 Uhr

McLaren-Honda: Kulturunterschiede verhindern Aufstieg?

Die kulturellen Unterschiede zwischen Honda (Japan) und McLaren (Großbritannien) als Stolperstein: Yasuhisa Arai will keine Experten von der Konkurrenz

(Motorsport-Total.com) - Mit 17 Punkten liegt McLaren-Honda zur Halbzeit der Formel-1-Saison 2015 auf dem vorletzten Platz der Tabelle. Diese Wertung macht deutlich, dass die neue Ehe zwischen dem britischen Traditionsteam und dem japanischen Hersteller noch Zeit benötigt. Das vergangene Rennen in Ungarn empfand man als Durchbruch, denn erstmals konnten Fernando Alonso und Jenson Button gemeinsam in die Punkteränge fahren. Dennoch: Der Rückstand auf die Antriebe von Mercedes und Ferrari ist enorm groß.

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Probleme mit dem Honda-Antrieb: Die Geduld bei McLaren ist begrenzt Zoom Download

Im Lager von McLaren zeigte man zuletzt erste Anzeichen von Ungeduld. "Honda hätte sich Erfahrung von anderen Motorenherstellern kaufen können", sagte Teamchef Eric Boullier. "Vielleicht hätten sie das tun sollen. Wir jedenfalls empfehlen das, um sicherzustellen, dass alles schneller geht und dadurch das Entwicklungsprogramm beschleunigt wird. Andere Ingenieure haben Lösungen für Probleme, oder sie bringen vielleicht ein gewisses Verständnis dafür mit."

Boullier baut Druck auf, den Honda allerdings scheinbar an sich abprallen lässt. "Die Idee klingt gut, aber es wäre schwierig, einen Ingenieur von Ferrari, Mercedes oder sonst einem Team zu holen", erklärt Honda-Motorsportchef Yasuhisa Arai bei 'Autosport'. "Es wäre schwierig für sie, bei uns zu arbeiten, denn die Kultur ist eine ganz andere, die Werkzeuge und Simulationen ebenso - einfach alles. Sie könnten bestimmt absolute Fachleute sein, aber sie bräuchten zu viel Zeit, um zu lernen, wie wir arbeiten."

Sich neue Techniker mit entsprechenden Kenntnissen von der Entwicklung eines 1,6-Liter-V6-Turbo-Hybridantriebs von der Konkurrenz zu holen, scheidet für die Japaner offenbar gänzlich aus. "So arbeiten wir nicht", stellt Arai klar. Nicht einmal die Hilfe von McLaren-Mitarbeitern nimmt man an. "Wenn man Chassisingenieure auf die Antriebsseite holt, dann funktioniert das nicht. Umgekehrt wäre es für unsere Leute bei McLaren schwierig."

"Wir müssen verstehen und zusammenarbeiten, müssen uns austauschen und die Probleme von unseren unterschiedlichen Standpunkten her einschätzen", sagt Arai. Von Differenzen will der Japaner trotz aller Probleme und kultureller Barrieren nichts wissen. "Wir arbeiten eng zusammen, diskutieren in aller Tiefe", so der Honda-Rennleiter. "Wir haben Mitte der Saison. Wir haben mit Eric und anderen Ingenieuren gesprochen. Hoffentlich sind sie jetzt schon stolz, dass sie in der zweiten Jahreshälfte weiter mit uns arbeiten."

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