Rallye-Legende Röhrl: "Schumi" auf der Nordschleife düpiert

Die erste Begegnung Walther Röhrls mit dem Formel-1-Rekordchampion: Er überholte ihn in einem Ferrari, Schumacher wollte das nicht auf sich sitzen lassen

von Dominik Sharaf · 30.07.2015 10:23

(Motorsport-Total.com) - Walter Röhrl und Michael Schumacher sind zwei deutsche Motorsport-Legenden. Getroffen haben sich die beiden aber erst, als der Zufall sie auf der Nordschleife des Nürburgrings zusammenbrachte - oder genauer gesagt auf dem Standstreifen einer Bundesstraße unweit der Eifelbahn. Die Rallye-Ikone führte die Abstimmungsarbeiten für den im Jahr 2010 erschienen Porsche 996 GT2-RS durch, als er in einem Ferrari 599 eine Vergleichsfahrt unternahm - und vor sich ein identisches Fahrzeug sah.

Walter Röhrl ist auch in hohem Alter noch ein richtig schneller Sportwagen-Pilot

Röhrl näherte sich dem italienischen Sportwagen und sagt 'SPOX' über die weiteren Vorkommnisse an diesem Tag: "Auf dem Galgenkopf war ich einen Meter hinter ihm, er hat etwas zu spät eingelenkt und ich bin innen vorbei." Bis dato war es ein normales Überholmanöver. "Ich bin nach der Runde auf die Bundesstraße, um das Auto abkühlen zu lassen. Der Andere kommt hinterher. Ich fahre blinkend auf den Standstreifen, lasse das Fenster runter und dann ist das Michael Schumacher", so Röhrl.

Die Geschichte wäre Geheimnis unter Rennfahrern geblieben, wären da nicht die der Berufsgruppe eigenen Tugenden Akribie, Ehrgeiz und Eitelkeit. Denn die kleine Pleite auf der Nordschleife wollte Schumacher nicht auf sich sitzen lassen, wie Röhrl weiß: "Er ist in die Ferrari-Werkstatt gefahren und hat geschimpft, dass Porsche was Vernünftiges mit dem Fahrwerk gemacht hätte. Das haben die Mechaniker abends im Wirtshaus erzählt."