• 23. Juli 2015 · 20:19 Uhr

Ferrari: Räikkönen auch 2016 Vettels Teamkollege?

Kimi Räikkönen würde gern bei Ferrari bleiben und auch Sebastian Vettel würde einen Verbleib des "Iceman" begrüßen - Wie entscheidet die Scuderia?

(Motorsport-Total.com) - Der Ferrari-Vertrag von Sebastian Vettel läuft bis einschließlich der Saison 2017. Der Vertrag von Kimi Räikkönen hingegen läuft Ende 2015 aus. Von Valtteri Bottas über Nico Hülkenberg bis hin zu Daniel Ricciardo und Max Verstappen wurden in den vergangenen Wochen allerlei Namen genannt, die für die Saison 2016 für das zweite Ferrari-Cockpit neben Vettel in Frage kommen könnten.

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Sebastian Vettel würde einen Ferrari-Verbleib von Kimi Räikkönen begrüßen Zoom Download

Teilweise wurden die Gerüchte sofort wieder entkräftet, wie etwa im Fall Verstappen. Vor allem der Name Bottas aber hält sich hartnäckig. Muss sich Räikkönen ernsthaft Sorgen machen, nach dieser Saison durch seinen finnischen Landsmann ersetzt zu werden?

"Die Situation ist jedes Jahr die gleiche. Es macht überhaupt keinen Unterschied, ob ich einen Vertrag habe oder nicht", lässt sich Räikkönen äußerlich nichts anmerken und ist vielmehr darauf bedacht, das Team mit Leistung davon zu überzeugen, die Option für eine Vertragsverlängerung bis Ende 2016 zu ziehen.

Denn dass er gern in Maranello bleiben würde, daraus macht der "Iceman" kein Hehl: "Ich habe dem Team klar zu verstehen gegeben, dass ich auch im nächsten Jahr gerne für dieses Team fahren würde, aber im Moment weiß ich auch nicht mehr als andere."

"Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich es als einer der ersten erfahren werde."Kimi Räikkönen über seine Vertragssituation
Die Gerüchte in den Medien verfolge Räikkönen eigener Aussage zufolge ohnehin nicht. So kommt der 35-jährige Finne zum Schluss: "Ich würde es gern wissen, aber ich muss warten, bis eine Entscheidung getroffen wurde. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich es als einer der ersten erfahren werde und nicht in einer Zeitung lesen muss."

Von seinem fahrerischen Potenzial ist der Weltmeister des Jahres 2007 nach wie vor überzeugt. Daran ändert auch der aktuelle Rückstand von 59 Punkten auf Teamkollege Vettel nichts. "Ich bin mir sicher, dass ich das Tempo noch habe. Wenn ich nicht daran glauben würde, wäre ich nicht hier. Ich habe meinen Speed oft genug bewiesen, doch wenn man sich den WM-Stand ansieht, dann wird das nicht immer deutlich. Ich kenne aber die wahre Geschichte und für mich ist das kein Problem", so Räikkönen.

Vettel fühlt sich von Allisons Aussagen geschmeichelt

Vettel würde einen Verbleib des "Iceman" an seiner Seite begrüßen, betont aber auch, dass die Entscheidung darüber nicht bei ihm liegt: "Ich bin nicht der Projektleiter. Ich kenne meine Rolle, aber das Wichtigste ist das Team. Natürlich will ich Kimi schlagen und er will mich schlagen. Das ist ganz normaler Wettbewerb. Was ich an Kimi sehr schätze, ist, dass es mit ihm keinen 'Bullshit' gibt, um einmal mit seinen Worten zu sprechen. Wir arbeiten beide in die gleiche Richtung, um dem Team zu helfen."

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Technikchef James Allison sieht Vettel und Räikkönen in puncto Speed ebenbürtig Zoom Download

"Was im Hintergrund passiert, kann ich nicht kommentieren, weil ich es nicht weiß", so Vettel weiter. "Was auch immer passiert, es ist wichtig, dass wir die Atmosphäre und die Moral im Team aufrechterhalten und dass wir weiterhin in die gleiche Richtung arbeiten", macht sich der Deutsche für einen Verbleib des Finnen oder aber für einen adäquaten Ersatz stark.

Ferrari-Technikchef James Allison hatte Räikkönen und Vettel in dieser Woche vom reinen Speed her auf eine Stufe gestellt. Der Unterschied zwischen den beiden sei, dass der Weltmeister der Jahre 2010 bis 2013 effizienter agiere und weniger Fehler mache als der Champion des Jahres 2007. Vettel fühlt sich ob dieser Einschätzung geschmeichelt.

"Das ist kein schlechtes Zitat", kommentiert der Deutsche die Aussagen Allisons und holt bezüglich des Speed-Vergleichs aus: "Ich erinnere mich noch an die Zeit, als ich voller Bewunderung vor dem Fernseher saß und Kimis Onboard-Aufnahmen genoss. Es ist immer noch der gleiche Kerl, der im Auto sitzt."

"Kimi ist in diesem Feld einer der talentiertesten Fahrer, kein Zweifel", stellt auch Vettel fest und fügt hinzu: "Ich weiß nicht, wie viele andere den Wechsel in den Rallyesport vollzogen hätten und dort die Erfolge eingefahren hätten, die Kimi eingefahren hat. Er hat nicht gewonnen, aber ich fand das sehr beeindruckend."

Auf die Ferrari-Personalsituation im Hinblick auf die Saison 2016 haben derartige Eindrücke aber keinen Einfluss, wie Vettel betont: "Jetzt ist nicht die Zeit, um persönliche Präferenzen an erste Stelle zu setzen. Jetzt ist die Zeit, um Ferrari mit gemeinsamen Anstrengungen zum besten Team zu machen." Mit welcher Fahrerpaarung das geschehen wird, darüber werden die Bosse rund um Ferrari-Präsident Sergio Marchionne und Teamchef Maurizio Arrivabene in nicht allzu ferner Zukunft entscheiden müssen.

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