Räikkönen und die Zukunft: Steht der "Iceman" vor der Eiszeit?

Ferrari-Star Kimi Räikkönen ist die entscheidende Figur im Personalkarussell der Formel 1 - Der Joker lässt sich aber nicht in seine Karten schauen

von Maria Reyer · 06.07.2015 07:17

(Motorsport-Total.com) - Ist das Saisonfinale in Abu Dhabi 2015 tatsächlich das letzte Formel-1-Rennen in der Karriere des Kimi Räikkönen. Der Finne blickt auf mittlerweile zwölf volle Saisonen in der Königsklasse, 221 Rennteilnahmen, 20 Siege, 16 Pole-Positionen, 42 schnellste Rennrunden und einen WM-Titel zurück. Noch gibt es aber eine Option für den "Iceman", der in der GPDA-Umfrage zum beliebtesten Fahrer im Feld gewählt wurde, auch 2016 an der Seite von Sebastian Vettel im Ferrari zu sitzen.

Quo vadis, "Iceman"? Wohin wird es Kimi Räikkönen in Zukunft verschlagen?

Teamchef Maurizio Arrivabene schiebt die Verantwortung dafür, ob diese Option auch gezogen wird, alleine auf den Finnen selbst. Wenn die Leistung stimmt, wird verlängert. Räikkönen erzählt im Gespräch mit der 'Bild' jedoch, dass sein Schicksal sehr wohl in den Händen der Scuderia liegt: "Das ist doch gerade Teil des Spieles, für das man sich irgendwann mal entschieden hat. Es liegt in Ferraris Hand, ob ich nächstes Jahr noch hier bin."

Dass der Finne, der im Januar Vater eines Sohnes wurde, kein langfristig planender Mensch ist, zeigt sich auch bei folgender Aussage: "Ich habe keinen Plan, was nach Ferrari passieren wird. Oder wie mein Leben dann aussehen könnte. Das hatte ich vor sechs Jahren auch nicht, als ich zum ersten Mal mit der Formel 1 aufgehört hab."

Damals verließ der 35-Jährige schon einmal das Ferrari-Team und die Königsklasse in Richtung Rallye-Weltmeisterschaft. Nach zwei eher erfolglosen Jahren mit Citroen in der WRC stieg er 2012 beim Lotus-Team wieder ein. Und noch heute würde es ihn interessieren, wieder in die Rallye zurückzukehren, wie er verrät. In die neu gegründete Formel E würde er nicht gehen, obwohl dort viele ehemalige Formel-1-Piloten mitfahren. Die Serie ist Räikkönen noch zu langsam und nicht spannend genug.

Fotostrecke: Karriere-Meilensteine: Kimi Räikkönen

Vor allem scheint ihm der Gedanke an ein Familienleben im trauten Schweizer Heim zu gefallen, wie er bei 'Bild' erzählt: "Klar könnte ich Hausmann sein, damit hätte ich überhaupt kein Problem! Ich bin nämlich total gern zu Hause! Ich bin im Grunde mein ganzes Leben lang nur gereist, deshalb wäre das vielleicht wirklich schön." Dann werde er ganz alltägliche Dinge machen, wie zum Beispiel auch Windel des kleinen Robin wechseln, wenn dessen Mutter Minttu verhindert ist. "Wichtig ist nur, dass man es schnell macht, sonst können kleine Unfälle passieren", spricht der Vater aus dem "Iceman". Auch über die weitere Familienplanung mit seiner Verlobten verrät der Finne nichts.