Hamilton erhält Hawthorn-Trophäe: "Das ist ein echter Pokal!"

Weltmeister Lewis Hamilton erhielt als bester Commonwealth-Pilot die Mike-Hawthorn-Trophäe: Warum er den Wanderpokal den Formel-1-Trophäen vorzieht

(Motorsport-Total.com) - Besondere Ehre für Lewis Hamilton: Der amtierende Weltmeister wurde im Vorfeld des Grand Prix von Großbritannien mit der Mike-Hawthorn-Memorial-Trophy gewürdigt. Dabei handelt es sich um einen Wanderpokal, der seit 1959 jedes Jahr an den besten Piloten des Commonwealths, also des ehemaligen britischen Empires, geht. 1958 hatte Hawthorn selbst als erster Brite die Formel-1-WM gewonnen. Unter den bisherigen Gewinner sind große Namen wie Jack Brabham, Stirling Moss, Jackie Stewart, James Hunt, Nigel Mansell, Damon Hill, Jacques Villeneuve, Jenson Button und Mark Webber.

Lewis Hamilton erhält einen Pokal, auf den er wirklich stolz ist

Hamilton war sichtlich stolz, dass sein Name auf dem Pokal verewigt wurde, und er nutzte die Gelegenheit, um indirekt einmal mehr die aktuellen Pokale in der Formel 1 zu kritisieren. "Das hier ist eine wahre Trophäe", meinte der 30-Jährige bei der Ehrung in der Mercedes-Hospitality. "Ich bin sehr dankbar für diese Anerkennung, dass mein Name neben diesen großen Namen hier steht. Das ist es, was eine wahre Trophäe haben sollte, all diese Historie."

Erst vor wenigen Tagen hatte er sich über die aktuellen Trophäen in der Formel 1 beschwert und diese als "schockierend hässlich" bezeichnet. Nach der Holznachbildung des Red-Bull-Ring-Layouts erhält der Sieger auch in Silverstone eine Nachbildung der Streckenführung. "Im vergangenen Jahr haben sie mir dieses Plastik-Ding gegeben", spielte er auf das Kunststoff-Logo des Hauptsponsors an, das er 2014 für seinen Heimsieg erhielt. "Ich dachte mir nur: 'Das ist nicht der Pokal! Der sieht nach GP2 aus, nicht nach Formel 1'", nahm er sich kein Blatt vor den Mund.

Echter Wanderpokal: Auch Jenson Button wurde bereits geehrt

Dass er die Hawthorn-Memorial-Trophy wieder zurückgeben muss, stört ihn dagegen nicht, obwohl er kurz scherzte: "Stimmt das wirklich? Nein, ich muss sie gleich wieder zurückgeben, aber ich bekomme ja ein Replikamodell davon, und es ist aus echtem Silber. Und dafür fahre ich Rennen. Wenn ich ins Ziel komme, dann gibt es keine bessere Belohnung."

Hamilton findet, dass die Würdigung nach dem Rennen auch der Leistung entsprechen sollte, und outet sich als Medaillenfan: "Mir gefällt es, wenn die Sportler bei Olympia für ihre Leistung die Goldmedaille bekommen. Die ist nicht aus billigem Kupfer oder aus Plastik, sie ist echt."