Williams: Konstrukteurswertung hat nach wie vor Priorität
Auch unter der Leitung von Claire Williams hat die Teamwertung für Williams einen höheren Stellenwert als die Fahrerwertung: Kampfansage an Ferrari
(Motorsport-Total.com) - 2014 war für Williams so etwas wie das Jahr der Wiedergeburt. Nach langer Durststrecke beendete das ehemalige Weltmeisterteam aus Grove die Konstrukteurs-WM 2014 auf Platz drei. Nach vorn und hinten hatte Williams am Jahresende reichlich Luft. Nach acht von 19 Rennen der Saison 2015 sieht das Bild ganz ähnlich aus. Der Unterschied: Zwischen Spitzenreiter Mercedes und Williams liegt nicht mehr Red Bull, sondern Ferrari.
Früher oder später will Williams die beiden Topteams eingeholt haben. Schließlich zählt der Konstrukteurstitel in Grove nach wie vor mehr als der Fahrertitel. Dies war schon am alten Teamstandort in Didcot und zu Zeiten, als Frank Williams und Patrick Head das Ruder in der Hand hatten, der Fall. Daran hat sich auch in der heutigen Zeit, in der die Fäden von Claire Williams, Pat Symonds, Rob Smedley und Co. gezogen werden, nichts geändert.
"Ja, so ist es und so muss es auch sein", antwortet Claire Williams gegenüber 'Formula1.com' auf die Frage, ob die Konstrukteurswertung noch immer die prestigeträchtigere der beiden Weltmeisterschaften ist. "Das Abschneiden in der Konstrukteurs-WM wirkt sich direkt auf die Erlöse aus, die wir aus dem Preisgeldtop erhalten. Deshalb hat der Konstrukteurstitel für uns einen höheren Stellenwert", erklärt die stellvertretende Williams-Teamchefin.
"Es gibt keinen Grund zu glauben, dass Platz drei für uns das Ende der Fahnenstange ist", spielt die Tochter von Teamgründer Frank Williams auf die aktuelle Konstrukteurswertung an und blickt voraus: "Warum sollten wir es am Saisonende nicht mit Ferrari im Kampf um Platz zwei aufnehmen können? Das wäre für den Sport doch wunderbar."