Sauber: Finanzspritze durch guten Saisonbeginn 2015?

Vor dem Formel-1-Grand-Prix von Kanada 2015 rangiert Sauber auf Rang fünf der Konstrukteurswertung und hofft daher auf leichtere Sponsorendeals

von Ryk Fechner · 31.05.2015 09:56

(Motorsport-Total.com) - Sechs von 19 Rennen der Formel-1-Saison 2015 sind absolviert. Zu jenen Teams, die sich in diesem Zeitraum enorm verbessern konnten, zählt zweifelsohne Sauber. Das Schweizer Team scheint das kräftezehrende 2014 hinter sich gelassen zu haben. Im mausgrauen Design des Vorjahres beendete das Team zum ersten Mal in der eigenen Geschichte eine Saison ohne Punkte. Die Sponsorensuche verkam folglich für die Truppe um Teamchefin Monisha Kaltenborn zur Tortur und fand ihren unrühmlichen Höhepunkt in der Auseinandersetzung um Giedo van der Garde, der zu Saisonbeginn darauf bestand, ein Stammcockpit für 2015 bei Sauber zu haben.

Punktefahrten: Sieht man dadurch bald mehr Sponsoren auf dem Sauber?

Kaltenborn verlor die Gerichtsverhandlungen mit dem Zahlfahrer, dem Niederländer wurden 15 Millionen Euro zuücküberwiesen. Doch die Posse scheint längst vergessen, denn Sauber befindet sich im Aufwind. Zu den 14 WM-Punkten, die man beim WM-Auftakt in Melbourne einstrich, gesellten sich noch fünf Zähler aus Schanghai und zwei aus Monte Carlo. Damit rangiert Sauber momentan mit 21 Zählern auf Rang fünf der Teamwertung, vor Force India, Lotus Toro Rosso und McLaren (zu den Gesamtständen).

Durch den neuerlichen Höhenflug hofft man bei Sauber auf neue Sponsorenverträge. Verhandlungen gäbe es zur Zeit. "Hoffentlich führen die Gespräche zu etwas und dazu, dass auf unserem Auto in den kommenden Rennen mehr Sponsoren sind", wird Kaltenborn bei 'Autosport' zitiert. "Unser Saisonstart hat geholfen", ist die Juristin erleichtert: "Aber es braucht mehr als gute Resultate. Das haben wir 2012 gesehen." Damals schloss das Team die Konstrukteurs-WM auf Rang sechs ab: "Da kann es sein, dass dich viel mehr Leute anrufen, aber einen Deal abzuschließen, ist immer noch sehr schwierig", geht sie auf die Situation im hart umkämpften Mittelfeld ein.

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Nach dem erfolglosen 2014 sowie der van-der-Garde-Posse wirken die neuen Verhandlungen wie Wasser auf die Mühlen. "Es war eine schwierige Zeit für uns, aber sie (das Team; Anm. d. Red.) blieben fokussiert und haben hart gearbeitet." Auf den Lorbeeren des momentanen Erfolgs will sich Kaltenborn jedenfalls nicht ausruhen. "Ich würde es sehr gern sehen, dass wir bleiben, wo wir sind. Aber ich weiß natürlich, dass das praktisch sehr schwer wird."

Daher kämen ein paar Sponsorenmillionen gelegen. "Je mehr (Geld; Anm. d. Red.) wir haben, umso mehr können wir entwickeln", erklärt die 44-Jährige. "Wir haben gezeigt, dass meist etwas recht Gutes rauskommt, wenn wir entwickeln", ermutigt Kaltenborn ihre Mannschaft.