Flavio Briatore: Ricciardo auch nicht besser dran als Alonso

Fernando Alonsos ehemaliger Manager und Boss Flavio Briatore sieht den Spanier bei McLaren-Honda an der richtigen Adresse - Mercedes und dann lange nichts

von Mario Fritzsche · 29.05.2015 17:41

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso steht nach fünf Rennen für McLaren-Honda (beim Saisonauftakt in Australien fehlte er) noch ohne WM-Punkte da. Neben dem zweimaligen Weltmeister aus Spanien weisen vor dem siebten Rennen der Formel-1-Saison 2015, dem Grand Prix von Kanada am 7. Juni, nur noch Pastor Maldonado (Lotus) und die beiden Manor-Marussia-Piloten Will Stevens und Roberto Merhi ein leeres Punktekonto vor.

Derzeit können weder Alonso (McLaren) noch Ricciardo (Red Bull) Bäume ausreißen

Alonsos ehemaliger Manager Flavio Briatore ist ungeachtet des harzigen Saisonstarts seines einstigen Schützlings der Ansicht, dass dieser mit dem Wechsel von Ferrari zu McLaren richtig gehandelt hat. "Ich glaube, bei Ferrari war der Punkt erreicht, an dem es vorbei war - und zwar von beiden Seiten. Ich finde, es war ein guter Wechsel", wird Briatore von der Nachrichtenagentur 'Reuters' zitiert.

Angesichts der Dominanz des Mercedes-Teams seien mit Ausnahme von Lewis Hamilton und Nico Rosberg ohnehin alle Fahrer in einer beinahe vergleichbaren Situation, wie Briatore anführt: "In der Formel 1 gibt es derzeit im Grund nur ein starkes Team und das ist Mercedes."

Briatore: Auch Ferrari ist nicht näher an Mercedes dran

Flavio Briatore spielt die aktuelle Ferrari-Form herunter

"Mit jedem anderen Team bist du Zweiter und Zweiter heißt erster Verlierer", rechnet der ehemalige Alonso-Manager und Benetton- sowie Renault-Teamchef vor und spricht exemplarisch den Red-Bull-Piloten Daniel Ricciardo an: "Ich glaube nicht, dass die Situation von Daniel eine bessere ist als jene von Fernando."

Auch Alonsos vormaliger Arbeitgeber Ferrari bildet für Briatore keine Ausnahme. "Im Qualifying fehlten Vettel sieben Zehntelsekunden auf Lewis", bezieht sich der Italiener auf den Monaco-Samstag und vergleicht mit vor zwölf Monaten: "Im vergangenen Jahr war Fernando im Qualifying Fünfter mit sieben Zehntelsekunden Rückstand auf die Pole. Der Abstand zwischen Ferrari und Mercedes ist der gleiche geblieben."

Warum hat die Scuderia dann nach sechs Rennen der laufenden Saison bereits einen Sieg und fünf weitere Podestplätze auf dem Konto, während es in der gesamten Saison 2014 nur zwei Podestplätze waren? "Das Problem ist, dass drei oder vier Teams nicht mehr da sind", spricht Briatore die Probleme im Hause Red Bull und die in Rückstand geratenen Teams Williams und Force India an und kommt für seinen ehemaligen Schützling Alonso zum Schluss: "Mit Honda und McLaren haben wir die besseren Zukunftsaussichten."