Alain Prost lobt Fortschritte bei Ferrari: "Hätte keiner erwartet"

Alain Prost ist von den Ferrari-Fortschritten in dieser Saison überrascht - Der Franzose weiß allerdings, dass vor der Scuderia noch immer ein langer Weg liegt

von Ruben Zimmermann · 12.05.2015 15:56

(Motorsport-Total.com) - Alain Prost verbindet mit Ferrari sicher nicht die schönsten Erinnerungen an seine eigene Karriere. 1990 "flüchtete" der Franzose vor Ayrton Senna von McLaren in Richtung der Scuderia. Keine zwei Jahre später wurde er von Ferrari vorzeitig entlassen, nachdem er wiederholt sein Auto kritisiert hatte. Einen Titel holte er mit den Roten nie. Das alles liegt allerdings weit in der Vergangenheit und so lobt Prost die Fortschritte, die sein ehemaliger Arbeitgeber in dieser Saison gemacht hat.

Alain Prost lobt die Fortschritt, die Ferrari in der Saison 2015 gelungen sind

"Das Wichtigste ist für sie, dass sie sich jetzt in Sachen Leistung erholen. Speziell beim Motor, aber auch beim Chassis", erklärt Prost bei 'ServusTV' und ergänzt: "Sie haben die Organisation im Team geändert und ich glaube, dass keiner in der Formel 1 erwartet hätte, dass sie so schnell wieder zurückkommen, nachdem sie im vergangenen Jahr nicht besonders gut waren. Es ist gut für die Formel 1, dass Ferrari wieder konkurrenzfähig ist."

In Malaysia holte Sebastian Vettel den ersten Ferrari-Sieg seit Mai 2013, als Fernando Alonso in Spanien gewann. Zu verdanken hatte der Deutsche das vor allem einer guten Strategie. "Manchmal funktioniert die Strategie und manchmal nicht", sagt Prost, nachdem Vettels Zweistoppstrategie in Barcelona zuletzt nicht aufging und er den zweiten Platz an Lewis Hamilton verlor, der einmal mehr an die Box kam.

"Das Wichtigste ist für sie, dass sie sich jetzt in Sachen Leistung erholen."Alain Prost
"Sie haben noch einen ganz schönen Weg vor sich. Sie waren ja noch mehr als 40 Sekunden hinter dem ersten Mercedes zurück", weiß Prost, ergänzt jedoch: "Aber es war schon ein guter Schritt." Mit 132 Zählern hat Ferrari aktuell exakt doppelt so viele Punkte auf dem Konto wie noch vor einem Jahr nach den ersten fünf Saisonrennen. Um den Titel scheinen Vettel und Co. gegen die überlegenen Silberpfeile aber - zumindest in diesem Jahr - nicht kämpfen zu können.