Boxenstopps: Mercedes will in Zukunft mehr riskieren

Niki Lauda und Toto Wolff deuten an, dass Mercedes bei den kommenden Rennen die Boxenstopps optimieren und etwas Sicherheit opfern möchte

von Sebastian Fränzschky · 10.05.2015 16:40

(Motorsport-Total.com) - Mercedes ist auch in der laufenden Saison das dominante Team in der Formel 1. Der W06 ist den Autos der Konkurrenz überlegen. Zudem hat man mit Lewis Hamilton und Nico Rosberg eine schlagkräftige Fahrerpaarung. Nach den ersten fünf Rennen führt Mercedes die Fahrerwertung mit 202 Punkten an. Ferrari hat als erster Verfolger bereits 70 Zähler Rückstand. Und auch in der Fahrerwertung gibt Mercedes den Ton an: Hamilton und Rosberg belegen die beiden führenden Positionen.

Lewis Hamilton verlor durch einen klemmenden Schlagschrauber viel Zeit

Doch die Gegner kommen etwas näher. Deshalb möchte Mercedes bei den Boxenstopps in Zukunft weniger sicherheitsorientiert agieren und die Performance verbessern. "Mercedes vertritt die Strategie, die Räder sicher zu wechseln und ein paar Zehntelsekunden zu verschenken. Aber ich denke, Toto (Wolff; Anm. d. Red.) und ich müssen das ändern, damit wir in diesem Bereich einen Tick schneller werden", bemerkt Niki Lauda nach dem Spanien-Grand-Prix im Gespräch mit 'RTL'.

"Die Konkurrenz schläft nicht", bestätigt Wolff kurz. Beim Rennen in Barcelona liefen die Boxenstopps bei Mercedes nicht ohne Probleme über die Bühne. Hamilton verlor Zeit, weil ein Schlagschrauber klemmte. Lauda weiß, dass es immer zu Fehlern kommen kann, wenn Menschen im Spiel sind: "Es arbeiten Menschen zusammen, die sich bemühen", spielt der Österreicher den Vorfall herunter.

"Der Schlagschrauber klemmte. Wir wissen, was das Problem war. Es war ein kleiner Fehler", berichtet Wolff im Gespräch mit 'Sky'. "Doch es darf nicht passieren, wenn wir beiden Fahrern einen fairen Kampf liefern wollen. Es ist Motorsport, da können Fehler immer wieder passieren. Wir bemühen uns, haben die besten Jungs am Auto. Die komplette Crew war fit und gesund. So etwas kann passieren."