Trotz starkem Debüt: Hülkenberg denkt nicht an Le-Mans-Sieg

Nico Hülkenberg fuhr in Spa ein starkes Langstrecken-Debüt, doch trotz siegfähigem Boliden will der Emmericher nicht an einen möglichen Erfolg denken

(Motorsport-Total.com) - Für jeden Formel-1-Fahrer ist es ein Traum, gleich bei seinem Debüt in einem siegfähigen Auto zu sitzen. Bei Nico Hülkenberg war dies 2010 bei Williams nicht der Fall, doch der Emmericher bekommt im kommenden Monat die zweite Chance darauf. Denn er wird bei den 24 Stunden von Le Mans (hier geht's zu den WEC-News) in einem Porsche 919 Hybrid starten, die neben Audi als die ganz großen Titelfavoriten beim traditionsreichen Langstreckenklassiker gelten.

Nico Hülkenberg blickt einem Highlight außerhalb der Formel 1 entgegen

Dass der Sieg im Bereich des Möglichen liegt, hat Hülkenberg mit seinen Fahrerkollegen Nick Tandy und Earl Bamber am vergangenen Wochenende gezeigt, als das Trio bei der Generalprobe in Spa-Francorchamps aus der ersten Reihe starten durfte. Doch der Force-India-Pilot übt sich vor seinem ersten Start an der Sarthe in Zurückhaltung und möchte von einem möglichen Sieg nichts wissen: "Ich habe nun gesehen, wie viel in einem 6-Stunden-Rennen passieren kann, und wie hart es ist - und das ist gerade einmal ein Viertel von 24 Stunden."

"Da ich als Rookie hinfahre und keine Erfahrung habe, möchte ich einfach aufgeschlossen an die Sache gehen, einen guten Job erledigen und Spaß haben", sagt er über seine Ziele. "Natürlich möchten wir uns gut schlagen, und ich würde liebend gerne gewinnen, wodurch ein Traum wahr werden würde, aber wir sollten realistisch sein", möchte er sich nicht mit zu großen Erwartungen herumschlagen.

Mit dem LMP1-Porsche war der Emmericher in Spa stark unterwegs

Denn wie es enden kann, hat sich am vergangenen Wochenende gezeigt: Schon nach sieben Runden war der Traum von einem guten Ergebnis zuletzt ausgeträumt, als Tandy den Boliden nach einer Kollision schon früh in einen Unfall schickte. "Das war natürlich ein bisschen schade, aber ansonsten habe ich viel gelernt", sagt der 27-Jährige, der mit drei Runden Rückstand schließlich doch noch Sechster wurde.

Besonders von den Reifen zeigte sich der Force-India-Pilot beeindruckt. Denn während die Pneus in der Formel 1 schon nach wenigen Runden zerfallen, konnte "Hülk" im LMP1-Porsche ohne Probleme einen Doppelstint mit den Michelins fahren. "Man muss sich ein bisschen weniger Sorgen machen. Die Reifen sind ziemlich konstant, und man muss nicht ständig über sie nachdenken", meint der Deutsche, der "zufrieden" war mit seinem Debüt in der Langstrecken-Weltmeisterschaft.