Sainz: Seltsam langsames Rennen in Bahrain

Toro-Rosso-Pilot Carlos Sainz erklärt, warum er den Formel-1-Grand-Prix in Bahrain 2015 am liebsten vergessen würde und wie er die Fünf-Sekunden-Strafe bekam

von Ryk Fechner · 21.04.2015 17:05

(Motorsport-Total.com) - "Durchwachsen" scheint für die Toro-Rosso-Piloten Carlos Sainz und Max Verstappen noch ein Euphemismus zu sein, wenn sie auf ihren eigenen Rennverlauf beim Grand Prix von Bahrain am vergangenen Sonntag zurückblicken. Beide Piloten mussten ihren Boliden jeweils mit technischem Defekt abstellen. Schlimmer erwischte es dabei Sainz, in dessen STR10 in Spanien wohl bereits der vierte Antriebsstrang beim fünften Saisonlauf eingebaut werden muss - ähnlich wie bei Daniil Kwjat und Daniel Ricciardo vom Schwesterteam Red Bull.

Carlos Sainz blieb in Bahrain nicht lange vor seinen Gegnern

Aber nicht nur die Zuverlässigkeit macht den beiden Renault-befeuerten Teams Probleme. Auch Fahrbarkeit und Höchstgeschwindigkeit sind immer wieder Gegenstand von Kritik. Gegenüber 'Autosport' schildert Sainz, wie er die ersten Runden in Bahrain erlebte: "Als zu Beginn des Rennens DRS noch nicht freigegeben war, haben wir viel auf den Geraden verloren. Unser Leistungsdefizit machte die Angelegenheit schwierig." Ohne die DRS-Hilfe in den ersten drei Runden hätten die Toro Rosso aus seiner Sicht besonders viel Zeit verloren.

"Ich kam auf die Start- und Zielgerade mit einem Defizit von einer Sekunde, also attackierten sie mich in der ersten Kurve." Dabei hatte sich das Juniorteam für Bahrain ursprünglich Punkte ausgemalt. "Das ist verrückt, denn in Malaysia bauen die Hinterreifen schnell ab. Dort waren wir richtig schnell. In Bahrain passiert das auch, da waren wir sehr langsam", zieht der 20-Jährige einen Vergleich zum Rennen in Sepang, als Verstappen und Sainz auf den Positionen sieben und acht abgewunken wurden.

"Das war ein frustrierendes Rennen. Definitiv eines zum Vergessen."Carlos Sainz
Das mäßig verlaufende Rennen wurde bei Sainz zudem durch eine Fünf-Sekunden-Strafe gekrönt, die er absitzen musste, bevor die Mechaniker beim ersten Stopp am Wagen arbeiten durften. Die Rennleitung ahndete seine zu lange Fahrt in die Startaufstellung. Diese war scheinbar kein Anfängerfehler, sondern ein Taktikfehler des Teams: "Wir wussten, dass es mit der Spritladung knapp wird, also hat man mir gesagt, dass ich wirklich langsam fahren soll." In den drei Wochen bis zum Grand Prix in Barcelona will er das Wüstenrennen abhaken, denn: "Das war ein frustrierendes Rennen. Definitiv eines zum Vergessen."