• 20. April 2015 · 11:47 Uhr

Red-Bull-Teamchef: Moral trotz Frust über Misserfolge gut

Christian Horner gibt zu, dass sein Team von den Misserfolgen frustriert ist: "Wir sind in der Hand unseres Motorenlieferanten"

(Motorsport-Total.com) - Red Bull gelang auch beim Grand Prix von Bahrain keine entscheidende Trendwende. Durch die Plätze sechs und neun von Daniel Ricciardo und Daniil Kwjat nahm das Team zwar immerhin zehn WM-Punkte vom vierten Rennen der Formel-1-Saison 2015 mit, doch dabei hatte Red Bull eine Menge Glück. Denn wäre der Renault-Antrieb von Ricciardo nicht kurz vor der Zieldurchfahrt, sondern einige hundert Meter vorher verendet, hätte Red Bull wieder mit fast leeren Händen dagestanden.

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Red Bull leidet weiterhin unter den Problemen der Renault-Antriebe Zoom Download

Der rauchende Bolide von Ricciardo war zugleich ein Sinnbild für den Saisonstart des Weltmeisterteams der Jahre 2010 bis 2013, das aufgrund der anhaltenden Technikprobleme derzeit mit dem im vergangenen punktlosen Sauber-Team um Platz vier der Konstrukteurswertung kämpfen muss. Das wirkt sich auch auf die Stimmung im Team aus.

"Die Leute sind frustriert, weil sie sich an Siege und Erfolg gewöhnt hatten. Wenn man dann nicht gewinnt, schmeckt einem das nicht", gibt Teamchef Christian Horner nach dem Rennen in Bahrain zu. "Besonderes frustrierend ist die Tatsache, dass es an etwas liegt, das nicht in unserer Macht steht", so Horner. "Wir sind in der Hand unseres Motorenlieferanten. Und der Einfluss der Motoren ist viel höher als der des Chassis."

Mit den Erfolgen bleiben auch Bonuszahlungen aus

Ein weiterer Seitenhieb gegen Renault, die bisher nicht in der Lage sind, einen standfesten Antrieb zu liefern. Trotz dieser, für Red Bull misslichen Lage, sei die Moral im Team weiterhin gut, versichert Horner: "Das ist zugleich auch Motivation, weil man wieder dorthin (an die Spitze; Anm. d. Red.) kommen will." Allerdings wirkt sich der Misserfolg auch im Portemonnaie der Teammitglieder aus, denn Bonuszahlungen für Siege fallen derzeit aus.


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"Leistung zahlt sich aus, und derzeit leisten wir nicht genug", hält Horner hierzu lapidar fest. "Ein Bonus ist eine Zugabe. Derzeit denken wir über Boni noch nicht nach. Die Saison ist noch lang, und man ist immer nur so gut wie im letzten Rennen", glaubt der Teamchef weiterhin an die Wende. "Daher ist es wichtiger, wie wir die Saison beenden, als wie wir sie gestartet sind."

Und im Vergleich zum Saisonstart gehe es bei Red Bull voran. "Wir machen Fortschritte mit dem Auto, von der Performance her war das vielleicht unser stärkstes Wochenende", sagt Horner nach dem Grand Prix von Bahrain. Doch aufgrund der Defizite des Renault-Antriebs würden sich diese Fortschritte noch nicht in sichtbar besseren Ergebnissen widerspiegeln.

Antrieb zwingt zu Kompromissen bei der Abstimmung

"Wir müssen noch viele Kompromisse eingehen und betreiben das Auto nicht im optimalen Arbeitsfenster. Man sieht das an unserer Höchstgeschwindigkeit, die deutlich zurückliegt. Man versucht dann, am Flügel etwas zu verändern, was sich aber auf andere Bereiche wie das Aufwärmen der Reifen auswirkt", erklärt Horner.

Für den Auftakt der Europasaison der Formel 1 am zweiten Maiwochenende in Barcelona will Red Bull den RB11 zwar mit Upgrades aufrüsten, der entscheidende Impuls müsse aber von Renault kommen. "Für uns ist wichtig, welche Spezifikation des Motors wir in Barcelona haben werden", sagt Horner, dem nach dem Motorschaden von Ricciardo, der den Australier zum Wechsel auf die bereits vierte Antriebseinheit in dieser Saison zwingt, allerdings nichts Gutes schwant.

"Das Rennen kommt für ihren nächsten Schritt etwas zu früh", so Horner, der in Barcelona nicht mit einem deutlich verbesserten Renault-Antrieb rechnet. "Die nächsten Wochen werden entscheidend sein." Das sieht auch Pilot Kwjat so, der von Renault Taten statt Worte fordert: "Wir wollen keine Versprechungen, wir wollen Fortschritte", sagt der Russe. "Wir als Team wollen uns genau wie die Motorenseite verbessern. Wir arbeiten mit Renault, arbeiten an unserem Chassis und analysieren das vergangene Rennen. Es ist ein langer Prozess, in dem viele Dinge passieren. Hoffentlich werden wir mit einer Lösung kommen."

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