McLaren-Honda: Großer Entwicklungsschub im Sommer

Laut McLaren-Honda-Teamchef Eric Boullier startet das Team aus Woking im Formel-1-Sommer 2015 so richtig durch: Ab Barcelona kommen schnelle Updates

von Roman Wittemeier · 18.04.2015 08:44

(Motorsport-Total.com) - Mit einem schwachen und unzuverlässigen Honda-Antrieb hat McLaren in den bisherigen Rennen der Formel-1-Saison 2015 keine Chance gehabt. Das Traditionsteam aus Woking, das vor dem Start ins aktuelle Jahr von den bis dorthin überlegenen Mercedes-Aggregaten auf das japanische Fabrikat wechselte, muss sich in Geduld üben. Die Fortschritte von Honda sind bislang nicht allzu groß. Erst ab dem ersten Europarennen in Barcelona dürfe man mehr erwarten, sagt Teamchef Eric Boullier.

Blickt voller Optimismus in die McLaren-Honda-Zukunft: Teamchef Eric Boullier

"Es wird vor der Sommerpause einen großen Schub in der Entwicklung geben", verspricht der Franzose im Interview mit 'Formula1.com'. Die in jener Phase erzielten Fortschritte sollen als Basis für die Entwicklung des nächstjährigen Autos dienen. "Ich denke, wir werden einige Leute zum Ende der Saison überraschen können - vielleicht nicht durch Rennsiege, aber zumindest doch durch den erheblich besseren Stand unserer Konkurrenzfähigkeit."

Gerüchte, Honda werde zum Grand Prix in Barcelona ein völlig verändertes Aggregat bringen, verneint Boullier. "Das stimmt nicht, aber ab Barcelona wird es konstante Verbesserungen der Performance geben. Das bedeutet: in Barcelona, in Monaco, in allen Rennen bis zur Sommerpause. Die magische Entwicklung, die auf einmal die gesamte Hackordnung auf den Kopf stellt, gibt es heutzutage nicht mehr. Wir werden aber eine neue Basis haben, die es uns erlaubt, kurzfristig mehr Performance zu aktivieren."

Mit dem bisherigen Stand ist bei McLaren und auch bei Honda niemand wirklich zufrieden. Aber im Gegensatz zur Konstellation Red-Bull-Renault zerfleischt man sich nicht gegenseitig. Um die Ehe McLaren-Honda ist es gut bestellt. "Es ist ganz anders bei uns", sagt Boullier. "Wir sind auch in einer ganz anderen Phase. Ich würde sagen, wir sind nicht mehr in den Flitterwochen, aber es gibt eine konstruktive Zusammenarbeit. Von einer Scheidung vor dem Familiengericht sind wir weit entfernt."