• 17. April 2015 · 21:57 Uhr

Red Bull zittert: Renault kennt Achilles-Ferse, ist aber machtlos

Schwachpunkt Zylinderkopf: Warum Red Bull und Toro Rosso ständig von Antriebsschäden bedroht, den Franzosen aber zunächst die Hände gebunden sind

(Motorsport-Total.com) - Renaults Probleme mit der Zuverlässigkeit sind wie die damit verbundenen Eheschwierigkeiten mit Red Bull zum Dauerthema geworden - und könnten es bleiben. Nach Aussage des Technikchefs Rob White zittern die Franzosen um eine nicht näher genannte Achilles-Ferse ihres V6-Turbo-Hybrid, die beim jüngsten Rennen in China Daniil Kwjat zum Verhängnis wurde. "Der Vorfall war bekannt und wir wussten, dass eine Schwachstelle lauerte. Wir erwarten, dort weiter anfällig zu sein", so White.

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Bei Red Bull könnte es weiter französischen Dauerqualm geben Zoom Download

Immerhin sagt der britische Motorenspezialist: "Wir verstehen, was passiert ist." Eine Lösung für das Problem, bei dem es sich um einen in der Laufbuchse festgeriebenen Kolben handeln könnte, bedeutet das nicht, was auch logistische Gründe hat. Die direkt aufeinanderfolgenden Grand Prix in China und Bahrain lassen keine Zeit für Tüfteleien. "Wir haben viel Mühe investiert, um zu verstehen, wo wir stehen. Das war eine gewaltige logistische Aufgabe", pustet White durch. Weil Teile es nicht rechtzeitig nach Frankreich schafften, reisten Experten aus Viry kurzerhand in die Wüste.

Vor Ort wurde bereits zu Wochenbeginn nach den Problemen gesucht. Die Antriebe - auch der von Daniel Ricciardo - wurden komplett zerlegt, doch schnelle Lösungen gibt es in der zunehmend komplizierteren Antriebswelt der Formel 1 nicht, weshalb zunächst weiter gezittert wird: "Es liegt an den Jungs in der Fabrik, dafür bei den kommenden Rennen eine Lösung zu finden", so White. Heißt: Wenn Renault technisch kein Wunderding gelingt, ist Red Bull auch beim Europa-Auftakt gefährdet.

Immerhin wollen die einstigen Weltmeistermacher in anderen Bereichen Fortschritte verzeichnet haben. "In Australien war Fahrbarkeit das große Schlagwort", erinnert White an den Saisonauftakt in Melbourne. "Den Begriff haben wir aus unserem Wortschatz gestrichen." Er sieht Renault als Opfer der politischen Querelen um die Tokenregelung und die Homologierung im vergangenen Winter: "Wir zahlen den Preis dafür, dass wir spät fertig geworden sind - wegen Geschichten, die sich im Hintergrund abgespielten."

Nichtsdestotrotz steht Renault unter massivem Druck. Red Bull und Toro Rosso mussten bereits den dritten von vier Antriebssträngen für ihre Autos zücken. Bald drohen Strafen und laut 'auto motor und sport' macht neben Red Bull auch die Konzernführung Druck. Es heißt, Boss Carlos Ghosn hätte eine "Generalmobilmachung" angeordnet, seinen Mitarbeitern den Marsch geblasen und personelle Veränderungen anstoßen. Das Vorhaben, ein Werksteam zu initiieren, soll diesem Plan zum Opfer fallen. Die verbliebenen Token würden für einen neuen Zylinderkopf aus der Feder des Motorenpapst Mario Illien verwendet, jedoch nicht vor dem Monaco-Grand-Prix einsatzfähig sein.

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