Vettel: "Hätte gerne mit Michael über Ferrari gesprochen"

(Motorsport-Total.com) - Als Sebastian Vettel nach seinem Sieg beim Großen Preis von Malaysia auf das Podest stieg und erst die deutsche und dann die italienische Hymne zu hören bekam, fühlten sich nicht nur viele Fans vor dem Fernseher zurück in alte Zeiten versetzt - in Zeiten, in denen diese Melodiefolge beinahe an jedem Wochenende durch die Wohnzimmer dudelte.

© LAT

Sebastian Vettel hätte gerne die Ratschläge von "Schumi" gehört Zoom Download

Der Heppenheimer hat mit seinem ersten Sieg für Ferrari Erinnerungen an Michael Schumacher geweckt, der sich nach seinem Skiunfall im Dezember 2013 weiter zurück ins Leben kämpft. Natürlich war auch der viermalige Weltmeister in diesem Moment in Gedanken bei seinem langjährigen Freund: "Es war sehr emotional auf dem Podest, als ich an ihn gedacht habe", verrät Vettel. Und auch Teamchef Maurizio Arrivabene war zu Tränen gerührt, als er eine SMS von Schumachers Managerin Sabine Kehm bekam.

Michael Schumacher ist weiterhin in den Köpfen der Formel-1-Familie präsent. "Er hat mich schon als Kind inspiriert, auch später als Rennfahrer in vielerlei Hinsicht", spricht Vettel vor dem Großen Preis von Bahrain. Zwar war der Kerpener seit seinem Rückzug nach der Saison 2012 nicht mehr so groß in der Königsklasse präsent, dennoch hätte sein designierter Nachfolger als deutsche Speerspitze gerne mit ihm über Ferrari geredet.

---

Fotostrecke: Schumacher: Die Ferrari-Jahre

Ein Anblick, an den sich die Konkurrenz erst noch gewöhnen muss: Nach zwei Weltmeistertiteln mit Benetton in den Jahren 1994 und 1995 wechselt Michael Schumacher 1996 zu Ferrari. Der Druck auf den Deutschen ist groß, schließlich wartet das italienische Traditionsteam seit 1979 auf einen Titel in der Fahrer-WM. Der damalige FIAT-Chef Gianni Agnelli drückt es angeblich so aus: "Wenn Ferrari mit Michael Schumacher nicht Weltmeister wird, dann werden wir es nie mehr." Fotostrecke

"Es wäre schön gewesen, über so eine große Entscheidung mit ihm zu sprechen, da ich ihn als Freund kenne", sagt Vettel über seinen überraschenden Wechsel von Red Bull zur Scuderia. "Er war immer sehr ehrlich zu mir, wenn ich eine Frage hatte. Ich bin sicher, dass er erneut sehr offen und ehrlich gewesen wäre. Das hätte sicher geholfen, um ein paar Stärken und Schwächen herauszustreichen", meint Vettel und will "aus Respekt vor ihm und seiner Familie" keine weiteren Worte verlieren.