"Wichtig, dass di Montezemolo weg ist": FIAT-Erbe tritt nach

John Elkann lobt den neuen Ferrari-Boss Sergio Marchionne und nennt die Trennung vom langjährigen Präsidenten "das Wichtigste" für das Comeback

von Dominik Sharaf · 14.04.2015 15:01

(Motorsport-Total.com) - Bei Ferrari läuft es wieder rund: Feiern lassen darf sich mit Präsident Sergio Marchionne ein Mann, der sich als Sanierer der FIAT-Gruppe einen Namen gemacht hat und eng mit den Konzernerben verbunden ist - so wie mit John Elkann. Der Enkel des Firmengründers Gianni Agnelli nutzt nach dem guten Saisonstart 2015 die Chance, gegen einen alten Rivalen nachzutreten: "Das Wichtigste war die Trennung von Luca di Montezemolo", schreibt der FIAT-Boss am Montag in einem offenen Brief an die Aktionäre.

Luca di Montezemolo und John Elkann: Nicht mehr ein Herz und eine Seele

Elkann fällt ein hartes Urteil über die vergangene Saison und nennt zahlreiche Personalrochaden alternativlos: "2014 war ein Desaster und ein Umbruch unvermeidlich." Bezüglich Ex-Präsident di Montezemolo gibt es im Nachgang zwar warme Worte, die Erfolge seiner Ära schreibt Elkann aber anderen zu: "Er war besonders gut darin, der Marke ihren Charme sowie ihre Magie zu sichern und Erfolge auf der Rennstrecke sicherzustellen. Dank den unschlagbaren Jean Todt und Michael Schumacher", so er 39-Jährige.

Für die Rückkehr in die Erfolgsspur macht Elkann nicht nur Maurizio Arrivabene und Sebastian Vettel verantwortlich, sondern auch den neuen Ferrari-Präsidenten. Gleichzeitig nimmt er diesen auch in die Pflicht: "Die Aufgabe, zu alten Erfolgen zurückzukehren, obliegt Sergio Marchionne, aber es hat sich noch viel mehr in Maranello verändert und wir sind glücklich, dass der Start in das Jahr 2015 gut verlaufen ist." Die Scuderia-Pilotenpaarung Vettel/Räikkönen bestehe aus "zwei große Champions".

Im Gespräch mit der 'La Repubblica' deutet auch der alte Weggefährte Niki Lauda an, dass das Ende der Ära di Montezemolo ihre Berechtigung hatte: "Es war schmerzhaft für Luca, aber es hat funktioniert. Ich bin sein Freund, aber ich muss zugeben, dass sich nach 23 Jahren vielleicht ein Kreis geschlossen hat", so der Österreicher, der mit den Roten zweimal Weltmeister wurde. Er hofft auf eine Versöhnung mit Marchionne: "Ich hoffe, dass sie eines Tages Frieden schließen."