Van-der-Garde-Urteil am Mittwoch: Ist er ein "tödliches Risiko"?

Entscheidung vertagt: Ob Sauber den Niederländer einsetzen muss, entscheidet sich erst in zwei Tagen - Team bezeichnet Ex-Testpiloten als Gefahr für Leib und Leben

von Dominik Sharaf · 09.03.2015 10:39

(Motorsport-Total.com) - Wer beim Formel-1-Saisonauftakt in Melbourne am kommenden Wochenende in den Autos des Sauber-Teams sitzt, entscheidet sich erst am Mittwoch. Das mit dem Fall Giedo van der Garde befasste australische Gericht vertagte seinen Urteilsspruch in der Sache am Montag um 48 Stunden. Im Rahmen der Verhandlung argumentieren die Schweizer laut lokaler Medien offenbar nicht formal gegen die Darstellung des Niederländers, sondern nur gegen die Umsetzbarkeit seines Klageziels.

Giedo van der Garde drängt unablässig auf einen Einsatz beim Australien-Grand-Prix

Sauber-Anwalt Rodney Garratt verweist auf die mangelnde Vorbereitung des früheren Testpiloten, der bereits eine Saison Stammfahrer bei Caterham war und logischerweise über die für die Formel 1 nötige Superlizenz verfügt: "Sauber könnte es ihm gar nicht gestatten, ein Rennen zu bestreiten. Es wäre leichtsinnig und gefährlich", so der Jurist, der in seiner Wortwahl drastisch wird: "Das würde in einem unverantwortlichen Risiko münden, welches Körperverletzungen und sogar den Tod mit einschließt."

Tom Clarke, der Anwalt van der Gardes, hielt dagegen, dass Sauber keinen gültigen Vertrag mit seinen etatmäßigen Piloten Marcus Ericsson und Felipe Nasr brechen müsste, um seinen Mandanten ins Auto zu setzen. Der Schwede und der Brasilianer erschienen ebenfalls persönlich vor Gericht. Außerdem, so Clarke weiter, sei es für Formel-1-Teams binnen kurzer Zeit möglich, sich auf einen neuen Piloten einzustellen.