• 13. Januar 2015 · 15:31 Uhr

Analyse: Neue Nasenregeln bereiten Formel-1-Teams Probleme

Warum schön nicht sofort schnell ist: Formel-1-Technikchef Andy Green erklärt, dass die Umstellung auf eine "hübsche" Frontpartie auch Probleme mit sich bringt

(Motorsport-Total.com) - Die hässlichen Frontpartien der Formel 1 verschwinden zur Saison 2015. Und das hat auch ästhetische Gründe. Doch dadurch ergeben sich auch Probleme für die Teams. Denn es handelt sich um einen Schritt, der sowohl von den Fans als auch von den Teamchefs befürwortet wurde: Nachdem das Design der Formel-1-Autos 2014 viel Kritik hervorgerufen hatte, hat der Automobil-Weltverband (FIA) die vorgelagerten Nasenspitzen an den Frontpartien verboten.

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So könnte die Frontpartie der Formel-1-Autos im Jahr 2015 aussehen Zoom Download

Das Technische Reglement der Formel 1 wurde dahingehend verschärft, dass es nun noch engere Vorgaben für die Dimension der Frontpartien gibt, um das Problem der vorgelagerten Nasenspitzen zu eliminieren. Die künftigen Formel-1-Autos werden daher nicht mehr Beinamen wie "Nasenaffe" oder "Ameisenbär" tragen.

Doch auch wenn die Veränderungen auf technischer Seite vergleichsweise gering erscheinen, ihr Einfluss auf das Design der 2015er-Fahrzeuge ist durchaus gewaltig. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Die Frontpartie ist der erste Bereich des Autos, den die Luft erreicht. Die Nase hat also eine große Auswirkung darauf, wie der Luft alle weiteren Elemente des Fahrzeugs anströmt.

Das Auto wird um die Nase "herumentwickelt"

Der Technische Direktor von Force India, Andy Green, hat es bei 'Autosport' so beschrieben: "Die Frontpartie beeinflusst alles, was dahinter kommt. Das bedeutet: Eine Veränderung in diesem Bereich macht einen großen Unterschied für die Entwicklung des Autos. Das Fahrzeug ist nämlich um eine Reihe bestimmter Merkmale an der Frontpartie herumentwickelt."


Fotostrecke: Die ungewöhnlichsten Formel-1-Nasen

"Deshalb", so Green weiter, "muss die Aerodynamik in erheblichem Maße neu konfiguriert werden, um zunächst einmal die Verluste wettzumachen, die wir vom Wechsel von der hohen zur tiefen Nase hinnehmen mussten. Dass wir nun eine sehr tiefliegende Frontpartie haben, hat große Veränderungen mit sich gebracht. Dieses Problem haben wir inzwischen gemeistert, aber es hat eben sehr lange gedauert."

Green ist darüber hinaus davon überzeugt, dass aufgrund der klaren und eng gefassten Vorgaben im Artikel 15.4.3 des Technischen Reglements die Nasen der Formel-1-Fahrzeuge 2015 sehr ähnlich aussehen werden. Wahrscheinlich, so der Brite, sei ein Design, wie es Ferrari schon 2014 eingesetzt hat. Der Schlüssel zum Erfolg werde sein, wie gut es einem Team gelinge, sein Nasendesign auf maximale aerodynamische Effizienz zu trimmen.

Mercedes auch aerodynamisch eine Klasse für sich

"Ich denke, wahrscheinlich steckt da genauso viel an Leistung drin wie bei der konventionellen Nase", meint Green. "Es braucht einfach Zeit, bis man das Design bestmöglich nutzen kann. Wir wurden auf einen Pfad gezwungen und jetzt müssen wir uns dort zurechtfinden und neue Leistung generieren."


Fotostrecke: Die Nasen der Formel 2014

Auch wenn der Motor wieder - und das mehr als in den vergangenen Jahren - im Vordergrund steht, hat Green keine Zweifel daran, dass die Aerodynamik nicht unterschätzt werden darf. Deshalb sei es überaus wichtig, ein funktionierendes Nasendesign und dazu ein Auto zu haben, das genau richtig auf die Frontpartie reagiert.

"Wenn ich mir die Unterschiede bei den Rundenzeiten im Vergleich zu Mercedes ansehe, erkenne ich, dass sie in sehr schnellen Kurven besser sind als wir. Das ist einfach nur auf die Aerodynamik zurückzuführen", erklärt Green. "Sie haben in diesem Punkt wesentliche Vorteile. Also ja, in diesem Bereich ist also noch einiges zu tun."

"Selbst im Vergleich zu Teams, die bisher stets eine gute Aerodynamik hatten, wie beispielsweise Red Bull, ist Mercedes wesentlich schneller. Da können wir uns einiges abschauen", sagt Green und fügt hinzu: "Mercedes hat nicht nur sehr gute Arbeit beim Antriebsstrang geleistet, sondern sie haben auch auf aerodynamischer Seite Maßstäbe gesetzt."

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