• 11. Dezember 2014 · 19:53 Uhr

"Gerechtfertigt": Warum Dennis die McLaren-Farce nicht bereut

Motivation, Erfolgsdruck und die Perspektive Drei-Auto-Team: Der Patron glaubt, dass er bei der Pilotenentscheidung nur die nötige Sorgfalt walten ließ

(Motorsport-Total.com) - "Work in progress." Mehr als drei nichtssagende Worte waren aus McLaren-Verantwortlichen in den vergangenen Wochen nicht herauszubekommen, wenn es um die Pilotenpaarung für 2015 ging. Die eines Topteams unwürdige Farce hätte schon viel früher als am Donnerstag ein Ende haben können, schließlich unterzeichnete Fernando Alonso seinen Vertrag bereits vor "einigen Wochen", wie Ron Dennis einräumt. Jenson Button war der Wackelkandidat und zückte erst am Mittwochabend den Füller.

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Ron Dennis hat sich seine Entschediung offenbar mehrmals überlegt Zoom Download

Der McLaren-Patron erkennt rückblickend in der Hängepartie keinen Fehler, sondern ein Indiz für einen besonders gut überlegten Schritt: "Wenn man sich die Hürden betrachtet, dann entschuldige ich mich nicht für das Maß an Sorgfalt", meint der 67-Jährige, der eine ganze Reihe von Gründen in petto hat, warum er nicht vorher an die Öffentlichkeit ging. Nummer eins: "Wir besaßen die Aussicht, uns vielleicht noch Ferrari in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft zu schnappen", argumentiert Dennis.

In der Tat hatte seine Truppe bis zum Saisonfinale in Abu Dhabi die (rein mathematische) Aussicht, in der Endabrechnung Vierter zu werden. "Deshalb wollte ich im Vorfeld der abschließenden zwei Rennen nicht für Unruhe sorgen", so Dennis weiter. Außerdem führt er die Erprobung neuer Teile im Rahmen des abschließenden Rennwochenendes und die Gefahr, einen der beiden 2014er Fahrer im Vorfeld durch seinen Rauswurf zu demotivieren, an. Auch die Tagung der Formel-1-Kommission kommt zur Sprache.

Vorstand an der Entscheidung nicht beteiligt

Das Meeting fand in der vergangenen Woche in Doha statt. Dort beschlossene Maßnahmen wären für die Personalien relevant gewesen, betont Dennis. Offenbar geht es dabei um die Möglichkeit eines Drei-Auto-Teams, bei dessen Beschluss McLaren genau wie Ferrari und Red Bull in der Pflicht gestanden hätte. "Ich weiß, dass die Medien, die Fans und andere Leute - zum Beispiel Sponsoren - alles Mögliche an Druck gemacht haben, um eine Entscheidung herbeizuführen", beklagt sich Dennis.


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Trotzdem kam ein Schnellschuss nicht infrage: "Diese Entscheidung begleitet mich. Ich bade die Konsequenzen und Resultate aus. Niemand lässt mir Spielraum, wenn ich etwas falsch mache." Die Zeit, die er sich nahm, sei "komplett gerechtfertigt". Dabei ist auch die Zitterpartie für Button und den ausgebooteten Kevin Magnussen Nebensache: "Für unsere Fahrer war das schmerzhaft - ihr Schmerz ist aber nichts gegen das, was mich erwartet, wenn ich die falsche Entscheidung getroffen habe."

Bürokratie und lange Entscheidungswege will Dennis ausdrücklich nicht verantwortlich machen. "Die Entscheidung musste noch nicht einmal dem Vorstand vorgelegt werden. Sie hätte nach Rücksprache mit Eric und Jonathan (Rennleiter Boullier und Geschäftsführer Neale; Anm. d. Red.) getroffen werden können", klärt Dennis auf und pocht auf seine Prinzipien: "Ich hätte sagen können: 'Das sind die Fahrer!' Aber wie dumm wäre das gewesen? Wir funktionieren dank unserer Werte, zu denen gemeinsames Arbeiten zählt."

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