Wolff: Marchionne bringt "frischen Wind" in die Formel 1

Mercedes-Sportchef Toto Wolff ist zufrieden mit den Meetings am Dienstag in Genf und spricht über den Input der neuen Ferrari-Führungsriege

(Motorsport-Total.com) - Am Dienstag tagte in Genf zuerst die Strategiegruppe und dann die Formel-1-Kommission, um über die Zukunft der Formel 1 zu diskutieren. Dabei wurden die doppelten Punkte beim Saisonfinale ebenso abgeschafft wie stehende Restarts nach einer Safety-Car-Phase oder die seit einigen Rennen geltende Einschränkung gewisser Funkbefehle zwischen Kommandostand und Fahrer. Bestehen bleibt hingegen, dass die Antriebseinheiten während der Saison nicht weiterentwickelt werden dürfen. Natürlich immer vorausgesetzt, der FIA-Motorsport-Weltrat segnet diese Entscheidungen am 3. Dezember in Doha auch in letzter Instanz ab.

Sergio Marchionne wird von Toto Wolff als frischer Wind für die Formel 1 empfunden

Die Formel 1 rudert also in dem einen oder anderen (umstrittenen) Punkt zurück. Trotzdem würde Mercedes-Sportchef Toto Wolff nicht behaupten, dass in Genf auf sportpolitischer Ebene irgendjemand sein Gesicht verloren hat: "Es gibt keine Sieger oder Verlierer", sagt der Österreicher. "Wir waren zehn Stunden lang in Genf in einen Raum zusammengesperrt und haben versucht, die besten Kompromisse zu finden."

"Ich halte es für gut, dass wir die doppelten Punkte abgeschafft haben. Das war wichtig", spricht er vielen Formel-1-Fans, die die Maßnahme teilweise scharf kritisiert hatten, aus dem Herzen. "Und die stehenden Restarts nach einer Safety-Car-Phase. Es wurden vernünftige Gespräche geführt." Ferner berichtet er: "Zumindest bis jetzt hat sich nichts an den Regeln für die Antriebseinheit geändert."

Das ist für Mercedes ein Teilerfolg gegen Ferrari und Renault, die sich eine Aufweichung der Homologationsregeln wünschen würden, um ihren Technologierückstand aufholen zu können. Allerdings war dies abzusehen, denn zumindest für 2015 kann die Homologation ohne Zustimmung von Mercedes laut Statuten nicht geändert werden. Für 2016 sieht das möglicherweise anders aus.

Als positiv empfindet Wolff auch die neue Führungsriege bei Ferrari, die in Genf durch den neuen Präsidenten vertreten war: "Sergio Marchionne bringt definitiv einen frischen Wind und eine neue Dynamik in die Gruppe", lobt er. Der eigentliche Nachfolger von Teamchef Marco Mattiacci, Ex-Marlboro-Manager Maurizio Arrivabene, wohnte den Meetings demnach noch nicht bei.