Ricciardo: Leidenschaft hat Vettel zu Ferrari getrieben

Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo ist überzeugt, dass nicht die teaminterne Niederlagen, sondern die Leidenschaft für Ferrari die Ursache für Sebastian Vettels Wechsel ist

von Roman Wittemeier · 24.11.2014 15:42

(Motorsport-Total.com) - Daniel Ricciardo ist ab sofort der neue Teamleader bei Red Bull. Der Australier, der in den abgelaufenen Saison drei Siege feiern konnte, wird es ab 2015 mit Daniil Kwjat zu tun bekommen. Der junge Russe soll dann in die großen Fußstapfen von Sebastian Vettel treten. "Er hat sich wirklich ehrlich für mich und meine Erfolge gefreut", sagt Ricciardo im Gespräch mit der 'Sport Bild'. Die ehrliche Freude des erfolgsverwöhnten Heppenheimers habe ihn überrascht.

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"Ich erinnere mich an Kanada, als er mich fest umarmte", berichtet der Australier von der positiven Anteilnahme Vettels am ersten Formel-1-Sieg seines teaminternen Rivalen. "Da hat er wirklich Größe gezeigt. Denn natürlich ist es nicht schön, wenn dein Teamkollege gewinnt. Das ist der erste, den du schlagen willst. Er ist damit sehr gut umgegangen. Das kann nicht jeder." Ricciardo geht davon aus, dass es nicht seine Erfolge waren, die Vettel in Richtung Ferrari trieben.

"Unser Teamduell hat Sebastian die Entscheidung sicher nicht schwerer gemacht. Er hatte nicht das Jahr, das er sich gewünscht hat. Man darf aber auch nicht den Blick für die Realität verlieren", meint der Australier. "Er hat vier WM-Titel mit Red Bull gewonnen. Ist ein Fünfter mit Red Bull genauso befriedigend wie einer mit einem neuen Team? Ich weiß, wie groß seine Leidenschaft für Ferrari ist. Auch im Bezug auf die Serienautos. Er ist ein Fan der Marke und der Produkte. Deshalb musste es irgendwann so kommen."