• 04. Oktober 2014 · 15:20 Uhr

Mercedes hat keine Lust auf "Reise nach Jerusalem"

Vor dem Hintergrund des in Fahrt gekommenen Transferkarussells ist man bei Mercedes froh, Klarheit für die Zukunft zu haben - doch wie lange?

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel von Red Bull (wohl) zu Ferrari, Fernando Alonso von Ferrari (wohl) zu McLaren, Daniil Kwjat von Toro Rosso zu Red Bull: Das Transferkarussell der Formel 1 ist am Suzuka-Wochenende so richtig in Schwung gekommen. Nur bei Mercedes zeigt man sich vom aktuellen Geschehen auf dem Fahrermarkt völlig unbeeindruckt.

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Lewis Hamilton und Nico Rosberg sind bei Mercedes bis mindestens 2015 gesetzt Zoom Download

"Es war seit einiger Zeit Bewegung auf dem Fahrermarkt. Wir kümmern uns jedoch um unsere eigenen Angelegenheiten und sind froh, dass wir bei dieser Reise nach Jerusalem nicht mitspielen", sagt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff und schiebt hinterher: "Es war schön, dass es bei uns ruhig war, während zwischen Red Bull und Ferrari alle hin und her gelaufen sind. Das ist für uns ein Vorteil."

Es sei "immer aufregend", von großen Veränderungen zu hören, "aber in diesem Fall habe ich keine Ahnung, was die Gründe dafür sind", so Wolff im Hinblick auf Vettels Abschied von Red Bull - dem Konzern, der ihn groß gemacht hat. Nachfolger des viermaligen Weltmeisters wird in Milton Keynes und damit neuer Teamkollege von Daniel Ricciardo wird der 20-jährige Russe Daniil Kwjat, der aktuell bei Toro Rosso seine Rookie-Saison absolviert.

Ricciardo/Kwjat bei Red Bull eine "mutige Entscheidung"

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Daniel Ricciardo und Daniil Kwjat: Die Red-Bull-Paarung in der Ära nach Vettel Zoom Download

"Auf den ersten Blick ist es eine mutige Entscheidung, mit jungen Fahrern in die Meisterschaft zu gehen, aber beide sind außergewöhnliche Talente", spricht Wolff auf die neue Red-Bull-Paarung Ricciardo/Kwjat an, ist aber genau wie Niki Lauda ("Dass Kwjat, der noch nicht viel Erfahrung hat, bei Red Bull auf Anhieb in Vettels Fußstapfen treten kann, möchte ich bezweifeln") noch skeptisch, ob die Rechnung für die "Bullen" aufgehen wird: "Was das Entwicklungspotenzial und die Erfahrung betrifft, ist das sicherlich eine neue Herausforderung für Red Bull, aber vielleicht ist das die Zukunft für Red Bull."

Eine ähnliche Richtung denkt man bei Mercedes nicht. Stattdessen will man mit Nico Rosberg und Lewis Hamilton (beide 29 Jahre alt) langfristig weitermachen. "Wir wollen die besten Fahrer in unserem Team haben, die respektvoll miteinander arbeiten und idealerweise Rennen und Meisterschaften gewinnen. Wir sind so glücklich mit Nico und Lewis", sagt Wolff. Rosbergs Vertrag läuft bis Ende der Saison 2017. Der Kontrakt von Hamilton läuft bis Ende der Saison 2015, soll aber nach Ablauf der aktuellen Saison neu verhandelt - idealerweise verlängert - werden.

Bleibt bei den Silberpfeilen alles wie gehabt?

"Ich bin mir zu 99,99 Prozent sicher, dass bei uns alles so bleibt wie es ist. Das würde ich mir zu Weihnachten wünschen."Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff
"Das werden wir nicht dadurch verderben, indem wir im Fahrerlager herumlaufen und mit anderen Fahrern sprechen", stellt Wolff klar. Kann man also davon ausgehen, dass die Mercedes-Paarung bis auf Weiteres Hamilton/Rosberg heißen wird? "Nichts im Leben ist zu 100 Prozent sicher. Ich bin mir aber zu 99,99 Prozent sicher, dass bei uns alles so bleibt wie es ist. Das würde ich mir zu Weihnachten wünschen", sagt der Mercedes-Motorsportchef.

Hamilton jedenfalls hat derzeit wenig Ambitionen, es Vettel gleichzutun und einen Wechsel nach Maranello in Betracht zu ziehen. "Ferrari ist eben Ferrari: Das springende Pferd, die wunderschönen roten Autos, ein Team mit einer großen Historie - ähnlich wie Mercedes. Ferrari hat mir aber nicht dabei geholfen, dorthin zu kommen, wo ich jetzt bin. Das war Mercedes. Ich denke, das sagt alles", so der Brite, der im Jahr 2008 auf McLaren Weltmeister wurde und in diesem Jahr auf Kurs zu seinem zweiten WM-Titel, seinem ersten mit Mercedes, liegt.

Die von Wolff angesprochenen 0,01 Prozent Unsicherheit könnten sich daraus ergeben, dass Hamilton über kurz oder lang mit einer Rückkehr zu McLaren kokettieren könnte. Gut möglich, dass er zunächst abwarten möchte, wie sich sein ehemaliger Teamkollege Alonso in seiner im Raum stehenden Comeback-Saison in Woking schlägt. Wer weiß, sollte die einstige Übermacht McLaren-Honda erneut Maßstäbe setzen, kommt Hamilton vielleicht doch auf den Gedanken, Mercedes zu verlassen. Gerüchteweise wurde der Brite jedenfalls nicht erst einmal wieder mit seinem ehemaligen Arbeitgeber in Verbindung gebracht.

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