Massa analysiert Kimi-Dilemma: Alonso ist der Grund

Rob Smedley und Felipe Massa glauben, dass Kimi Räikkönens schwache Leistungen 2014 vor allem mit der Stärke von Fernando Alonso zu tun haben

(Motorsport-Total.com) - Williams-Pilot Felipe Massa schildert seine Eindrücke von der Lage bei Ferrari und glaubt zu wissen, warum Kimi Räikkönen im Vergleich zu seinem Teamkollegen Fernando Alonso alt aussieht. Der Brasilianer weiß am besten, wie es ist, Alonso und Räikkönen als Teamkollegen zu haben. Er fuhr gemeinsam mit dem Spanier vier Jahre bei Ferrari. Zuvor waren es bereits drei Jahre an Räikkönenes Seite.

Alonso, Massa und Räikkönen - alle drei waren bei Ferrari schon Teamkollegen

"Es ist sehr schwierig. Erst einmal ist er ein Klassefahrer, sein Talent ist wirklich komplett. Er ist einer der Schnellsten und gleichzeitig einer der Konstantesten und Aggressivsten", beschreibt Massa Alonsos Talent. "Er hat alles. Da hast du es natürlich nicht leicht als Teamkollege." Das weiß er aus eigener Erfahrung, immerhin wurde er zur Nummer zwei im Team und arbeitete als Wasserträger für den Spanier.

Darin sieht Massa auch die Misere von Räikkönen: "Sicherlich liegt da auch Kimis Problem. Vielleicht liegt ihm auch das Auto nicht richtig, aber hier liegt sein Hauptproblem." Nachdem bekannt wurde, dass Sebastian Vettel Red Bull verlassen wird, kam sofort die Vermutung auf, er könne zusammen mit seinem Kumpel Räikkönen bei Ferrari fahren. Dazu meint Massa: "Sebastian ist ein großartiger Fahrer, er hat vier Weltmeisterschaften gewonnen. Und vielleicht wird er sich auch positiv auf Kimi auswirken."

Smedley lobt Alonso in den höchsten Tönen

"Fernando ist der beste Fahrer seiner Generation - wenn nicht sogar der beste aller Zeiten."Rob Smedley über Fernando Alonso
Massas Vertrauter Rob Smedley, der mit ihm von Ferrari zu Williams wechselte und dort nun als Leiter der Fahrzeug-Performance arbeitet, glaubt ebenfalls, dass Alonso einfach eine Nummer zu groß ist für Räikkönen: "Ich habe schon öfter gesagt, dass Fernando in meinen Augen der beste Fahrer seiner Generation ist - wenn nicht sogar der beste aller Zeiten. Er bringt so viel Extraperformance in ein Team."

"Alonso zum Teamkollegen zu haben ist nicht einfach", weiß auch der Brite. "Das können sicher einige bestätigen, und auch Kimi Räikkönen hat das in diesem Jahr erfahren müssen. Und wir sprechen hier über herausragende Fahrer, die in der anderen Hälfte der Box standen. Ich denke, dass es niemand hier im Paddock mit ihm aufnehmen könnte."

Ferrari-Zeiten: Felipe Massa und Rob Smedley in rot

Sein Loblied auf den zweimaligen Weltmeister geht noch weiter: "Ich denke, er motiviert die Leute schon mit seinem puren Talent. Du weißt, dass dich keiner schlagen kann, solang du die bestmögliche Arbeit ablieferst - das ist schon Motivation genug. Wenn du mit jemandem zusammenarbeitest, der so extrem gut ist, dann zieht dich das automatisch mit hoch. Ich denke, dass es generell so ist und mit Fernando auch." Smedley glaubt nicht, dass er seine Teamkollegen in irgendeiner Weise stört.

Smedley wünscht Alonso noch mehr Titel

Er beschreibt Alonsos Talente wie folgt: "Er hat klare Ansichten und weiß, was er will. Er ist mental sehr stark, und kann sich anpassen, egal wie das Reglement aussieht. Er wird damit fertig und holt 100 Prozent aus dem Auto heraus." Er ergänzt: "Wenn nicht sogar mehr..."


Fotos: Fernando Alonso, Großer Preis von Japan


Smedley weiß anscheinend auch schon, dass Alonso Ferrari verlassen wird: "Ja, ich war sehr überrascht, dass sich die Wege von nun an trennen. Für den Sport hoffe ich, dass er ein Topcockpit findet." Er wünsche sich für Alonso, dass dieser noch ein paar weitere Titel in der Formel 1 feiern kann, denn "er hat es verdient, er ist so gut."