• 04. Oktober 2014 · 07:30 Uhr

Alonso und McLaren: Klingt logisch, aber...

Viele Experten sehen Fernando Alonso 2015 in einem McLaren-Honda: Das Zögern in Woking, die Zurückhaltung des Spaniers und der Vertrag in Maranello

(Motorsport-Total.com) - Mit dem Abschied von Sebastian Vettel aus dem Weltmeisterteam Red Bull zum kommenden Jahr gerät der Fahrermarkt endlich richtig in Bewegung. Der viermalige Champion wird voraussichtlich schon bald als Ferrari-Neuzugang verkündet. Bei den Roten muss offenbar Fernando Alonso weichen. Angeblich haben die Italiener den Vertrag des Spaniers am vergangenen Donnerstag gekündigt. Alonso wäre somit frei für einen Wechsel zu McLaren. Ob es aber wirklich so kommen wird?

"Ich habe immer gesagt, dass ich meine eigenen Interessen hinter jene Ferrari stelle. Ich bin stets um das Beste für Ferrari bemüht. Es ist eine solch große Marke, es ist eine große Familie. Kein Einzelner ist jemals größer als Ferrari", leiert Alonso ein nichtssagendes Statement bei 'Sky Sports F1' herunter. Der Spanier wirkt leicht irritiert von den Entwicklungen der vergangenen Stunden. Vettels Trennung von Red Bull setzt ihn unter Zugzwang.

"Fernando pokert seit Wochen. Er war der Meinung, seine Karten klug gespielt zu haben und als Erster am Zug zu sein. Nun aber ist ihm Sebastian zuvorgekommen und hat ihm quasi die Pistole auf die Brust gesetzt", kommentiert Ex-Formel-1-Pilot Johnny Herbert. "Was mich ein bisschen stutzig macht: Fernando ist damals im Unfrieden von McLaren gegangen und ganz so harmonisch wirkt es mit Ferrari auch nicht. Das kommt bei den Teams nicht gut an."

Worauf wartet McLaren jetzt noch?

"Die große Liebe ist verflogen", analysiert David Coulthard das Verhältnis zwischen Alonso und seinem bisherigen Arbeitgeber Ferrari. "Ich denke, dass sich Alonso aus seinem Vertrag herauskaufen will. Wahrscheinlich wird die Geschichte mit McLaren jetzt mehr Fahrt aufnehmen. Allerdings ist auch ein Jahr Pause durchaus eine Option für Alonso. Wir müssen es mal abwarten", meint Ex-Grand-Prix-Fahrer Martin Brundle. Auch der ehemalige Teamchef Eddie Jordan hält eine Pause für Alonso für realistisch.

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Suzuka: Diskussionen zwischen Teamchef Mattiacci und Alonso-Berater Abad Zoom Download

"Hoffentlich hat Fernando schon einen Vertrag in der Tasche. Insgesamt tut es der Formel 1 gut, wenn mal etwas Bewegung reinkommt", erklärt Ex-Champion Nigel Mansell. Der Brite, der am Formel-1-Wochenende in Suzuka als Gast von McLaren an der Strecke ist, sieht Alonso eindeutig auf dem Weg in Richtung Woking. Im ersten Jahr der Rückkehr von Honda sei ein solcher Schritt mit einem gewissen Risiko, aber auch mit großen Chancen verbunden, meint der Brite.

"Honda könnte uns vielleicht alle im kommenden Jahr überraschen", sagt Mansell. "Wir alle wissen, was sie in früheren Turbo-Tagen geleistet haben. Als ich 1991 gegen Ayrton kämpfen musste, kam er damals grinsend zu mir und sagte: 'Ich werde in fünf Wochen einen ganz neuen Motor bekommen, der 80 PS mehr leisten wird'. Ich konnte das kaum glauben. Aber Honda hat damals tatsächlich dermaßen nachlegen können." Bei McLaren zögert man eine Entscheidung über den Fahrerkader immer weiter hinaus.

"Bei uns hat sich nichts verändert. Wir sind immer noch dabei, die besten Möglichkeiten für die Zukunft zu sondieren und die Strukturen anzupassen", sagt Teamchef Eric Boullier. "Fernando ist ein toller Fahrer, er hat viel Erfahrung. Ich weiß nichts davon, dass sein Vertrag vielleicht gekündigt wurde. Ich weiß nur von einer Entwicklung in einem anderen Team. Wir sind mit unseren aktuellen Fahrern zufrieden. Sie haben noch keine Verträge für das kommende Jahr, weil wir noch an den Details unseres Plans für die Zukunft arbeiten."

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