Ericsson realistisch: Aufstieg von Caterham ist schwierig

Die Geschichte hat gezeigt, dass die Aufstiegschancen von Fahrern bei Caterham und Marussia gegen null tendieren, trotzdem hält Marcus Ericsson an seinem Weg fest

von Norman Fischer · 22.09.2014 18:02

(Motorsport-Total.com) - Kurzzeitig stand Marcus Ericsson beim Großen Preis von Singapur gestern im Zentrum der Aufmerksamkeit. In der Anfangsphase des Rennens konnte der Schwede überraschend Nico Rosberg im bislang alles dominierenden Mercedes in Schach halten. Doch auch wenn man zugeben muss, dass sich Rosbergs Silberpfeil mehr als waidwund um die Strecke schleppte, war es für Ericsson im Caterham ein besonderes Erlebnis im ansonsten so trüben Hinterfelddasein.

Sackgasse Caterham? Marcus Ericsson würde eine Saison beim Team anhängen

Mit seiner grünen Kiste kann der GP2-Aufsteiger im Normalfall keine Glanzlichter setzen. Zwar strebt der 24-Jährige eine lange Formel-1-Karriere an, doch er weiß, wie schwierig heutzutage der Sprung von hinten zu einem besseren Team ist: "Wenn man Caterham und Marussia anschaut, dann gibt es nicht viele Fahrer, die von diesen Teams aufgestiegen sind", erklärt Ericsson gegenüber 'crash.net'.

Ein Blick in die Statistik gibt Recht: Von den 14 Piloten, die bislang einen Grand Prix für eines der beiden Teams bestreiten durften, haben danach nur zwei Fahrer ein Rennen in einem besseren Formel-1-Cockpit erlebt. Heikki Kovalainen und Jerome d'Ambrosio kommen als Ersatz bei Lotus aber zusammen auf gerade einmal drei Grands Prix. Unter anderem deswegen schließen viele potenzielle Piloten ein Engagement bei einem Hinterbänkler aus, doch Ericsson will weiter seinen Weg gehen.

"Ich denke, jeder kann einen anderen Weg finden, um erfolgreich zu sein", sagt der Schwede. "Die Zukunft wird zeigen, welcher Weg der richtige ist." Seine eigenen Zukunftsperspektiven hängen wohl auch an Caterham. Zwar würde Ericsson gerne für ein besseres Team unterwegs sein, doch seine Chancen schätzt er realistisch ein - und hat lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.

"Ich denke, dass ein weiteres Jahr bei Caterham nicht schaden würde, weil es eines mit einem Jahr Stabilität wäre. Man weiß, was man zu erwarten hat und kennt dann bereits alle Strecken. Es wäre also keine schlechte Sache, aber natürlich muss man auch auf andere Optionen schauen", sagt er. Das will er allerdings seinem Management überlassen. "Sie haben gesagt: 'Mach dein Ding, fahr ein starkes Saisonende, und wir pushen 100 Prozent, damit du in der Formel 1 bleibst.'"