Vettel: "Das ist wie Gefängnis für Schokoriegel klauen"

Das Durchgreifen der Rennleitung bei "Unsafe Release" schmeckt dem Weltmeister nicht - Rosberg hat Verständnis für harte Strafen

von Dominik Sharaf · 17.07.2014 17:27

(Motorsport-Total.com) - Obwohl sie Helme und feuerfeste Ausrüstung tragen, sind die Mechaniker in der Boxengasse weiter diejenigen, die im Formel-1-Zirkus das größte Verletzungsrisiko tragen. Zuletzt versuchte die Rennleitung, sie zu schützen, indem sie Situationen mit so genanntem "Unsafe Release" konsequent bestrafte - das gefiel insbesondere den Piloten nicht, weil das Losfahren nach dem Stopp ausschließlich eine Reaktion auf den Lollipop-Mann ist und das Vergehen damit außerhalb ihres Einflussbereichs liegt.

Wer hat hier Vorfahrt? Zu solchen Situationen soll es künftig nicht mehr kommen

Sebastian Vettel bringt die Kritik auf den Punkt: "Das ist, als käme man für den Diebstahl eines Schokoriegels ins Gefängnis", erklärt der Red-Bull-Star im Vorfeld des Deutschland-Grand-Prix in Hockenheim anschaulich. "Es geht da mehr um das Team, weil man als Fahrer nicht wirklich etwas dagegen unternehmen kann." Ein Umschwenken der FIA bei ihrer Politik wäre nach dem Gusto Kevin Magnussens: "Es ist gut, wenn wir Fahrer dafür keine harten Strafen oder Punkte erhalten", meint der Däne.

Auch er betont, dass der Fehler nicht beim Mann am Lenkrad liegt: "Klar, wir sind ein Team und sollten gemeinsam bestraft werden, aber es sollte die Piloten nicht zu schwer treffen." Nico Rosberg hingegen hat Verständnis für das Vorgehen der Offiziellen und wünscht sich, dass die Rennleitung derartige Vorfälle weiterhin ahndet: "Es ist eine der schlimmsten Situationen für die Jungs, die in der Boxengasse arbeiten. Da muss schon durchgegriffen werden, damit so etwas nicht vorkommt", so der WM-Führende.