Freud und Leid: Hülkenberg und Sutil vor dem Heimrennen
Für Nico Hülkenberg und Adrian Sutil hat sich die Saison nach ihrem Cockpit-Tausch völlig unterschiedlich entwickelt - Eine Bilanz vor dem Heimrennen in Hockenheim
(Motorsport-Total.com) - Sieben Monate liegt der deutsche Cockpit-Tausch in der Formel 1 nun zurück, und mittlerweile freut sich Nico Hülkenberg jeden Tag über diesen ungewöhnlichen Wechsel. "Klar", sagt der Rheinländer: "Alles andere wäre gelogen." Die Bilanz vor dem Heimspiel in Hockenheim liest sich verblüffend: Nico Hülkenberg zählt mit dem kleinen Force-India-Team zu den Überraschungen der Saison, Adrian Sutil und der punktlose Traditionsrennstall Sauber sind zur Jahreshälfte dagegen das Sorgenkind der Königsklasse.
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Die Saison verlief für Adrian Sutil und Nico Hülkenberg bisher ziemlich gegensätzlich Zoom Download
"Ich bin sehr zufrieden da, wo ich gerade bin", sagt Hülkenberg daher bei 'Auto Bild motorsport', über die Zukunft mache er sich keine Gedanken. Dabei schien Hülkenbergs Wechsel noch im Dezember 2013 wie eine Notlösung. Er rettete den hochtalentierten 26-Jährigen vor dem Aus in der Formel 1, doch seither arbeitet der Rheinländer weiter an seinem ausgezeichneten Ruf.
In jedem der bislang neun Saisonrennen steuerte Hülkenberg seinen Boliden in die Punkteränge, das gelang außer ihm nur Ferrari-Pilot Fernando Alonso. "Das zeigt, wie gut es bei uns läuft", sagt Hülkenberg, und freut sich nun auf das "Gänsehautgefühl" beim Heimrennen: "Hockenheim hat eine ganz eigene Atmosphäre. Zum Beispiel durch das einzigartige Motodrom. Das ist, als würdest du in einem Fußballstadion fahren."
Sutil reist seit Monaten dagegen mit trüben Aussichten an die Rennstrecken dieser Welt, denn der Sauber-C33 ist einfach kein konkurrenzfähiges Auto. Und so muss sich der namhafte Rennstall Rennen für Rennen mit den Hinterbänklern Marussia und Caterham herumschlagen, statt wie Force India den Topteams das Leben schwer zu machen.
Fotostrecke: Fahrer über Hockenheim: Stadion-Atmosphäre
Sebastian Vettel (Red Bull): "Die Atmosphäre am Hockenheimring gefällt mir sehr. Schon am Morgen sind die Tribünen gut gefüllt. Und aus dem Auto heraus siehst du immer viele deutscher Fahnen auf den Rängen. Auch bei der Autogrammstunde ist immer viel los. Es sind diese kleinen Dinge, die mir an Hockenheim gefallen. Wir erfahren dort sehr viel Unterstützung. Schon beim Training merkst du, dass die Fans nur da sind, um dich anzufeuern. Sie halten zu dir, was auch immer passiert. Natürlich willst du ihnen daher auch etwas zurückgeben. Doch manchmal liegt das nicht in deinen Händen. Wir werden am Wochenende attackieren und versuchen, alles für unsere Fans zu erreichen." Fotostrecke
Noch in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres war das so nicht zu erwarten. Sauber wurde immer stärker, Force India war auf dem absteigenden Ast - und Sutils Wechsel wirkte wie ein Schritt nach vorn. Öffentlich will sich der 31-Jährige nun dennoch nicht grämen. "Ich schaue nicht zurück und denke: 'Eine Schande, dass ich nicht mehr bei Force India bin', nein", sagte Sutil kürzlich: "Das Kapitel ist für mich erledigt. Sie holen gute Ergebnisse und ich freue mich für sie - das Leben geht weiter."
Ganz andere Aussichten bieten sich vor der Reise in die Kurpfalz für Hülkenberg. Der Emmericher kämpft weiter um seinen ersten Podestplatz in der Königsklasse, und nach eher schwierigen Wochen mit den Plätzen neun und acht in Österreich und England dürfte der Hockenheimring dem Force-India-Boliden wieder besser liegen. "Das wird eine wirklich große Woche, ich kann es kaum erwarten", sagt Hülkenberg: "Hockenheim bietet immer sehr guten Rennsport, die Fans werden auf ihre Kosten kommen." Und Hülkenberg könnte für die nächste Überraschung sorgen.